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Draussen, nicht Drinnen

föhren sz
draussen nicht drinnen

der morgen, die luft, meine schritte, das überqueren einiger strassen, das abschwenken nach rechts. hinter dem bauernhof, an dem hühnergehege mit dem krähenden hahn vorbei. der asphalt, der brüchig wird und endet, auf weichen böden in den wald eintauchen.

zu laufen beginnen, atmen, die gelenke kneten, bewegen. weg von den bäumen, hinaus, einer kuhweide entlang.
von links hinten überfliegen mich zwei krähen, um rechts vorne im feld mit den maispflanzenstrünken ein paar tauben aufzuschrecken. die nebeldecke, die föhren, am horizont darin erstickend.

die stille, die wärme, die mein körper aus sich herauszustossen beginnt.
das ist draussen. ist nicht drinnen, nicht an diesen maschinen, wo mit einem antippen ein rechnen beginnt, ein rechnen ohne atem, ohne pausen.

Pierroz – Lüüt

„Dä fründ vom Max“

da schlich mir heute so ein alter knacker in mein büro. eine dieser wirren bekanntschaften unseres künschtlers. er frug auch als erstes, ob der pierroz da sei: „er hät gseit, er heb büäz für mich“. (???)

einen namen mochte der mensch nicht nennen: „ich bi dä fründ vom max“.

…wer auch immer das ist, ich kenne jenen max nicht, und wenn der auch nur halb so schlau ist wie sein freund, bitte ich ihn gnädigst, mich unbesucht zu lassen.

das fossil, das mir hier als „dä fründ vom max“ in die bude reintrampelte, war schon fast fertig, also ziemlich hinüber; meiner ansicht nach ist da nur noch fauliger brei unter der beinah kahlen schädeldecke.

er selbst hat in kanonartigen wiederholungen betont, „äs isch eifach nüm schööön“, und eben, „nüm wie’s mal gsi isch“.

aber was hat der mensch eigentlich gewollt?

ich bin noch ganz durcheinander, ich muss zuerst meine ruhe wieder finden, in mir vor anker gehen… ein grosses irrenhaus ist diese stadt.

…“also mängisch frög ich mi scho“, ja das tue ich auch, zumindest in dem punkt bin ich mit diesem „fründ vom max“ einig. zzzzz…

Vaginagi

in einem vorabdruck, eines auf digitalen irrwegen bald erscheinenden japanischen magazins mit dem wohlklingenden namen „Glücksmomente der Postmoderne“, las ich den begriff „Vaginagi“ zum erstenmal.

es scheint sich um einen neuartige spezies zu handeln, den man hauptsächlich an seinen, in destruktiver manie, angefresssenen kreditkarten erkennen könne. erste, von kreditkartenanbietern gesponserte anlaufstellen und selbsthilfegruppen versuchen nun so schnell als möglich genauere erkenntisse zu sammeln, da der bargeldlose geldverkehr durch ein massenphenomen wie dieses, falls es eines werden sollte, in frage gestellt wäre.

gewievte biskuithersteller haben reagiert und auf dem japanischen markt sei bereits ein kalorienarmes placebogebäck erhältlich, welches nun widerum zu schäden an apparaten führt, in die statt einer originalen kreditkarte, versehentlich solch ein biskuit eingeführt wurde.

der Vaginagi, in einigen ländern als terrorverwandte randgruppe geächtet, steht hierzulande aber noch solange im schutze der menschenrechtkonventionen, bis diese erscheinung als eine entweder krankhafte oder vielleicht auch nur als spielart eines neoreligiösen, zeremoniellen ritus definiert worden ist.