Posts Tagged ‘Alter’

Wenn der Sieger mit leeren Händen aus dem Rennen geht


Eine Geschichte zum Vergessen ist das Leben. Und klar, macht es mehr Spass zuzuschauen wie’s andere auf die Fresse haut. Aber wart’s nur ab, auch dein Stündchen wird schlagen. In dem Video „Old Man Bullfrog“ von der Band „Black Cat Bone“ siehst du wie ein Altrocker die Karten mischt, zieht und ausspielt. Es sind zwar nicht die schlechtesten…

Mehr als hundert Lenze

100 LenzeWie ihnen, werte Abonnentin, werter Abonnent vielleicht aufgefallen ist, sind die von mir verfassten Beiträge jetzt mit meinem originalen Profilbild verzieret. So sitzen wir uns nun also auf Augenhöhe gegenüber. Aus diesem Grund möchte ich sie, lieber Leser, liebe Leserin doch höflich bitten, dass sie sich etwas anziehen, wenn sie sich da vor mich hinsetzen, …Haare kämmen usw., was sich für einen zivilisierten Menschen mit Schamgefühl schickt. Danke.

Ich, mein Name sei Alfred Koller…

Ist Pierroz ein Düsterling?

ach nein, wer behauptet denn sowas? ganz im gegenteil: er gönnt den protagonisten seiner hörstücke sogar urlaub in fernen, paradiesischen destinationen.

reisen sie doch einfach mal mit, zu einer dieser oasen von pierroz, oasen der liebe und der glückserfüllung…

 grau und alt

du bisch grau und alt
bisch grau und alt
ich weiss das tuet weh
so isches halt
bisch grau und alt

dussä isches grau und chalt
s’isch grau und chalt
blibsch lieber dihei
muäterseele ällei

all jahr emal in thailand
ä süässi muuus a diner hand …oh ez wird’s schöööööön…

„Dä fründ vom Max“

da schlich mir heute so ein alter knacker in mein büro. eine dieser wirren bekanntschaften unseres künschtlers. er frug auch als erstes, ob der pierroz da sei: „er hät gseit, er heb büäz für mich“. (???)

einen namen mochte der mensch nicht nennen: „ich bi dä fründ vom max“.

…wer auch immer das ist, ich kenne jenen max nicht, und wenn der auch nur halb so schlau ist wie sein freund, bitte ich ihn gnädigst, mich unbesucht zu lassen.

das fossil, das mir hier als „dä fründ vom max“ in die bude reintrampelte, war schon fast fertig, also ziemlich hinüber; meiner ansicht nach ist da nur noch fauliger brei unter der beinah kahlen schädeldecke.

er selbst hat in kanonartigen wiederholungen betont, „äs isch eifach nüm schööön“, und eben, „nüm wie’s mal gsi isch“.

aber was hat der mensch eigentlich gewollt?

ich bin noch ganz durcheinander, ich muss zuerst meine ruhe wieder finden, in mir vor anker gehen… ein grosses irrenhaus ist diese stadt.

…“also mängisch frög ich mi scho“, ja das tue ich auch, zumindest in dem punkt bin ich mit diesem „fründ vom max“ einig. zzzzz…

Schlafkultur

die orang-utans machen ihr nest aus ästen und blättern täglich von grund auf neu, das habe ich mal irgendwo aufgeschnappt und war erstaunt über so eine achtsame schlafkultur der primaten.

heute habe auch ich wieder einmal etwas schlafkultur betrieben, indem ich die bespannung meines, von der strasse aufgelesenen, metallenen feldbettes, von grund auf neu festzurrte. ich lag da nacht für nacht in einer sich immer tiefer senkenden kuhle.

45 zentimeter breite bietet das karge Teil, das ist etwa gleichviel, wie früher meine angebetete mir an raum zubilligte, wenn sie mit mir das ehemalige grosslager teilte.

ich habe so viel freude mit meiner ächz-liege, weil die so schäbig ist, weil ich sie in 10 minuten (fachgerecht) entsorgen könnnte, weil ich mich jeden abend halb kaputt lache wenn ich mich auf das zähneknirschende teil lege, weil ich mich jeden morgen wundere, dass ich nicht aus dieser pfanne rausgefallen bin.

weil es genug unbequem ist, um am morgen nicht lange darin rumzudösen, weil ich meinen freunden damit imponieren kann, weil es zu meinem stilverweigernden lebenstil passt, weil, wenn es mir mal dreckig gehen sollte, ich mich nicht auch noch an schlechte pennplätze gewöhnen muss.

ja ich beobachte an mir eine tendenz, mich in eine vielleicht, oder sogar höchstwahrscheinlich, kommende zupackende armut, vorsorglich einzugewöhnen. auch eine art altersvorsorge, nicht die schlechteste finde ich.

und überhaupt; grad letzhin hat in einem gespräch eine freundin meine these bestätigt, als sie erwähnte, mit weniger geld, qualitativ besser zu leben.