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Wackeln der Hüften und einige Tierlaute

gestern abend, an einem denkwürdigen treffen einiger rockfossilien, wo ich mit am tisch sass, wurde der mythos des elvis des langen und breiten neu aufgebrätelt.

ich fand mit der these, dass der elvis eine reine erfindung der amerikanischen unterhaltungsindustrie gewesen sei, wie zb. lassie oder flipper, einigen beifall. es muss demzufolge seinerseits gegen 20 dieser elvis darsteller gegeben haben, so sind ja auch für die lassie filme diverse hunde dressiert worden.

der erfolg dieser figur war derart phenomenal und der mythos entwickelte sich so schnell, dass man sich nach ein paar jahren des grosserfolgs, gar keine mühe mehr machen musste mit der auswahl der darsteller. man konnte irgendwelche (kostengünstige) überfressene penner auf die bühne stellen, die leute nahmen mit tränen der rührung an den total abgeschifften shows teil.

klar, irgendwann, im geeigneten moment, liess man die figur ins grab fallen, um so umsatz und ertrag in ungeahnte höhen schnellen zu lassen, wo sie noch heute am unterhaltungs-industrie-himmel glänzen.

…und das alles mit dem bisschen wackeln von hüften und einigen tierlauten.

Das Video „Lüüt“

nein nein, wir wollen diesen clip nicht verschwinden lassen: hier, da ist er, in voller länge, inklusive dem kernigen kommentar unseres geschätzten Mike Merlot

Pierroz ist ein wuchtiger Ankläger. Schwer wummert der Groove, gruselig wimmert das Örgeli, zornig feuert das Sax. Klar ist der Song ein Angriff auf die Immermehr-Mentalität der Leute, spezifisch der Schweizer. Aber vor allem höre ich die Trauer über den Verlust der Glaubwürdigkeit und der Ernsthaftigkeit im Leben der anderen. Worüber will man sich auch mit jemandem unterhalten, der mit einem Porsche Cayenne mit Speziallackierung vorfährt?
Die Zivilisation ist ein wildes Rasen nach immer mehr Komfort und Fun, während die Vitalität verkümmert. Es gibt kein Halten in diesem unerbittlichen Prozess. Und alle Krisen werden zugekleistert, mit Papiergeld, mit Pharmaprodukten, mit Sprachregelungen, einfach mit allem, was den Gesellschaftsingenieuren zur Verfügung steht. Wer dem misstraut, macht sich verdächtig, deshalb erst recht „ich glaub ne nüüt“.
Gut, vielleicht hab ich den Künstler jetzt etwas extrapoliert. Aber die Liner Notes mach ig. Mike Merlot

Vitaltransformer ist tot, hoch lebe Vitaltransformer

unglaublich! wir sind nun schon länger als x-milliarden klicks im netz, ohne auch nur den kleinsten unterbruch.

gross ist die begeisterung, denn nun weiss die ganze welt, wer wir sind und weshalb.

(kommt aber bitte nicht mehr vorbei, die party hat den höhepunkt bereits klar überschritten.)

gut, es gab die in solchen fällen üblichen reklamationen und ein paar unangenehme telefonate…

immerhin, ein freundlicher beamter des heimischen nachrichtendienstes konnte mir in einem erhellenden gespräch versichern, das sie uns hier weder zu den salafisten, noch zu den gewaltbereiten hooligans zählten.

wir seien im regal der harmlosen, hier zulande des öfteren auftretenden dumköpfen eingeordnert worden, und sollen nun ruhig tun, was wir doch nicht lassen könnten.

wird gemacht!

ahoi also unserem narrenschiff, stechen wir frohgemut in die see und hoffen, dass sich das jetzt noch so abenteuerliche glänzende gewässer, nicht in einen trüben, faulig stinkenden froschteich verwandeln wird.

…von wegen ich sei gaga, ich fühle mich grossartig! wer kann das heute noch von sich behaupten?

Viel mehr noch Viel

viel mehr

 

folgende meldung verlas die sprecherin einer nachrichtensendung im schweizer radio:

„seit beginn der finanzkrise vor sechs jahren hat sich die zahl der dollarmillionäre verdoppelt“…

gut!… das freut mich; weiter so!…

an alle die es geschafft haben:

herzliche gratulation zur ersten million, keine bange, s’wird schon noch mehr; aller anfang ist schwer.

wessen finanzkrise ist oder war denn das eigentlich?