Posts Tagged ‘Wahnsinn’

…Und überhaupt die Musik – was für eine entsetzliche Sache!

Köstlich wie in dieser Geschichte einer Ehe (von L.N. Tolstoi), der gehörnte Gatte faucht, beisst und kratzt, wie er den Mord an seiner ungetreuen Patnerin als logische Tat verteidigt, Schuldige sucht und findet.
Schuld an seinem Unglück sind u.a. ein Musiker als Verführer und die Musik an sich als eine teuflische Sache, genauer des Ludwig van Beethovens Keutzersonate.

Gut haben’s wir Liebenden heute, wo der Beweis einer Zuneigung sich nicht mehr in einem gesetzlich verbrieften Alleinanspruch auf den Leib der Lebenspartner/innen manifestiert.

Überhaupt sind Begriffe wie Sitte, Ehre, Demut und Treue in unseren postmodernen Gesellschaftstrukturen schon lange im Landesmuseum hinter Glas und Staub entsorgt, wo mässig interessierte Schüler sie beim Klassenausflug bestaunen mögen. Oder?

Leo N. Tolstoi „Die Kreutzersonate“ / zwei Schnipsel aus dem 23.Kapitel lesenswert? …ja sehr!

Explosives an der Tankstelle

Performance mit Pierroz und Nino

Ein starkes Gespann ist das, der Pierroz mit dem Nino. Sie sagen sie hätten sich vor mehr als 25 Jahren an einer Session in der WiM in Zürich kennengelernt. (WiM steht für „Werkstatt für improvisierte Musik“).

Pierroz:Nino

Tatsächlich sind die Zwei ja eigentlich altgediente Free-Jazzer, warum sie jetzt da als Outlaw-Rocker daherkommen, wissen sie eigentlich selber nicht so genau. Es sei eine Protest-Art gegen alles was sich Mensch schimpfe und: „Musig mached mir nöd, sicher nöd nei, vergiss es!“ meint Pierroz mit einer wegwerfenden Handbewegung.
Sie trotzen der Musik und wollen darum ihren Auftritt lieber Performance und nicht Konzert nennen.

Pierroz meint:…

Liebe Leser, alleweil fällt uns diese Woche noch etwas ein / oder: Die neuen Leiden sind die alten…

Da schreibt einer (Ulrich Plenzdorf) in den 70zgern, im damalig Deutschen Osten ein Buch, wo er direkt Bezug nimmt zu Goethes „Werther“ und Salingers „Fänger im Roggen“, dessen jungenhafte schnoddrige Sprache er noch toppt.

Unglaublich, ein absolut köstlicher Lesespass, wirkt befreiend und erfrischend für überspannte, gereizte Gehirnwindungen…nun wen sprich ich jetzt mit dieser knappen Befindlichkeitsanalyse eigentlich an? …uns alle!

Die aus dem Jenseits (weil das Ganze ja in einem Desaster endet) erzählende Hauptfigur, der Edgar, schmiert da am Rande einer bürgerlichen Gesellschaft entlang und fällt dann nicht nur wegen einer unmöglichen Verliebtheit ins Abseits, sondern? …lies weiter…

Ein richtig grooviger, nekrophiler, aufgestellt/kaputter Song.

-Die Taxi Performance geht unter die Haut. Vitaltransformer überzeugt und spendet Mut, dass unsere Gesellschaft so schnell nicht aus dem Gleichgewicht fällt, wie es momentan scheint.

-Ich hatte viel Spass beim Schaunhören – das habt ihr super hingekriegt.

-„Dä Taxifahrer vo Züri“ ist super! Sehr unangenehm. Also, typisch Pierroz‘ Handschrift…
Danke viel Mal…Ich empfehle es natürlich weiter, ich kenne ein Paar „Masochisten“, die solche Sachen geil finden…

-Das Video gefällt. Der Nino sieht darin aus wie meine Landsmänner, die sich kriminell organisieren.

-Euer Video und der Sound find ich voll geil, echt.

-Irgendwie innovativer Expressionismus, kombiniert mit Minimalart. Jack the Ripper und Mister Jekyll haben Screamin‘ Jay Hawkins gehört oder war es die Figur vom Aktions-Artisten?

Taxifahrer vo Züri

Die Kommentare zum aktuellen Taxi-Video von Pierroz flattern beinah im Minutentakt herein, hier in unsere, durch hartnäckigsten Sonnenschein verstörte Redaktionslandschaft. Du hast den Video noch nicht gesehen?….
…hier geht’s lang: „Dä Taxifahrer vo Züri“

mit herzlichen Grüssen: A.Koller