Posts Tagged ‘Unbehagen’

5 Sterne für Alfred Koller

Alfred Koller sei mein Name – ob ich nun wirklich so heisse oder nicht ist gleichgültig da ein Name für sich wenig aussagt. Es gibt wahrscheinlich tausende die Alfred Koller heissen und mindestens soviele, die meinen „richtigen“ Namen „tragen“.

Aussagekräftiger…

#LSD75 – Chilbi in Basel

„Man tut nicht wohl, sich allzulange im Abstrakten aufzuhalten. Das Esoterische schadet nur, indem es exoterisch zu werden trachtet. Leben wird am besten durchs Lebendige gelehrt.“ (Goethe:
Maximen und Reflexionen)

Die von Dr. Hoffmann vor 75 Jahren im Labor erfolgreiche Synthese einer natürlich vorkommenden chemischen Verbindung mit einer psycho-aktiven Wirkung, wird in Basel mit einer LSD-Chilbi gefeiert. An dieser Grossveranstaltung werden, wie bunte Insekten bei einem grossen Misthaufen, eine Schar unzähliger Spiritisten, Psychonauten, Hobbymagier, Drogengurus, verwirrte Kunstschaffende und die übliche Schar von Erleuchtungs-Marktfahrer*innen jeglichen Couleurs, teils angeworben, in jedem Fall aber angezogen. Die Begeisterung bei der angesprochenen Gemeinde ist gross…

Liebe Leser, alleweil fällt uns diese Woche noch etwas ein / oder: Die neuen Leiden sind die alten…

Da schreibt einer (Ulrich Plenzdorf) in den 70zgern, im damalig Deutschen Osten ein Buch, wo er direkt Bezug nimmt zu Goethes „Werther“ und Salingers „Fänger im Roggen“, dessen jungenhafte schnoddrige Sprache er noch toppt.

Unglaublich, ein absolut köstlicher Lesespass, wirkt befreiend und erfrischend für überspannte, gereizte Gehirnwindungen…nun wen sprich ich jetzt mit dieser knappen Befindlichkeitsanalyse eigentlich an? …uns alle!

Die aus dem Jenseits (weil das Ganze ja in einem Desaster endet) erzählende Hauptfigur, der Edgar, schmiert da am Rande einer bürgerlichen Gesellschaft entlang und fällt dann nicht nur wegen einer unmöglichen Verliebtheit ins Abseits, sondern? …lies weiter…

Der Fänger im Roggen

ich habe letzte nacht endlich wieder einmal lange und gut geschlafen. davor war mir unwohl durch das viele denken. dieses dauernde überlegen warum die leute so viel mist bauen und was ich damit zu tun habe, und ob trotz dem ganzen wahnsinn ein leben in aufrechtem gang noch möglich ist.

diese ganze unerfreuliche fragerei, verdanke ich der lektüre von „der fänger im roggen“. darin wird eine sequenz aus dem leben von einem scheiternden studenten in den staaten anfangs der fünfzigerjahre beschrieben, den so ziemlich alles ankotzt und der auch von sich selbst nicht viel hält.
an einer schlüsselstelle des buches, wo er sich heimlich in die wohnung seiner eltern einschleicht, um dort mit seiner kleinen schwester zu sprechen, sagt die zu ihm:
-„du kannst überhaupt nichts ausstehen“. Als sie das sagte wurde ich noch viel deprimierter.-

dieser dialog haut mich immer wieder um…

jerome d. salinger “der fänger im roggen” original “the catcher in the rye” 1951
ich las die rororo ausgabe aus dem jahr 1966 (neu durchgesehen und bearbeitet von heinrich böll)
das zitat ist aus dem 22. kapitel