
Verliebe dich nicht!
-Die Taxi Performance geht unter die Haut. Vitaltransformer überzeugt und spendet Mut, dass unsere Gesellschaft so schnell nicht aus dem Gleichgewicht fällt, wie es momentan scheint.
-Ich hatte viel Spass beim Schaunhören – das habt ihr super hingekriegt.
-„Dä Taxifahrer vo Züri“ ist super! Sehr unangenehm. Also, typisch Pierroz‘ Handschrift…
Danke viel Mal…Ich empfehle es natürlich weiter, ich kenne ein Paar „Masochisten“, die solche Sachen geil finden…
-Das Video gefällt. Der Nino sieht darin aus wie meine Landsmänner, die sich kriminell organisieren.
-Euer Video und der Sound find ich voll geil, echt.
-Irgendwie innovativer Expressionismus, kombiniert mit Minimalart. Jack the Ripper und Mister Jekyll haben Screamin‘ Jay Hawkins gehört oder war es die Figur vom Aktions-Artisten?
Die Kommentare zum aktuellen Taxi-Video von Pierroz flattern beinah im Minutentakt herein, hier in unsere, durch hartnäckigsten Sonnenschein verstörte Redaktionslandschaft. Du hast den Video noch nicht gesehen?….
…hier geht’s lang: „Dä Taxifahrer vo Züri“
mit herzlichen Grüssen: A.Koller
Ein Freund hat mir empfohlen, mich, vom unseligen Treiben der Menschen, mit einem Glückssprung ins Elitäre, zu verabschieden.
Gut, wird gemacht. Im Anfang vielleicht nur als ein Ersatzspieler in einer der untersten Ligen der Elite, aber immerhin. Auf jedenfall gehen mich von dieser erhöhten Warte die weltlichen Sorgen rein gar nichts mehr an.
Diese, meine neue, bessere Welt, dreht sich nun also jenseits von Gut und Böse und entfernt sich mit immer grösser werdender Geschwindigkeit vom Elend des Allgemeinen (welches sich ja in ähnlich progressiver Weise erweitert).
Die mit diesem Auseinandriften entstehende Anziehung, kann ich paradoxerweise aber leichtfüssig, durch gelegentliches Abschiessen von Placebo-Signalraketen im digitalen Netzwerk ausgleichen. Bis jetzt.
Einmal mehr kann ich nur betonen, dass die Recycling-Sammelstelle, hier in diesem Kaff wo ich wohnhaftiert bin, das Beste ist, was es hier gibt. Das ist der Ort wo der Normalverbraucher seinen Abfall hinbringt, das ist der Ort wo ich aus diesem Abfall schönstglänzende Perlen herausfische.
So geschehen wieder gestern, wo ich eine ehrwürdige Ausgabe von Herman Hesse’s „Siddharta“ fand. In Buchform kam diese „indische Dichtung“ erstmals 1922 bei S. Fischer heraus, meine Perle ist die erste Einzelausgabe vom Suhrkamp Verlag von 1950, gedruckt in dieser altehrwürdigen Frakturschrift, mit einem Waschzettel von Hugo Ball im Schutzumschlag, den ich hier ohne freundliche Genehmigung ins Web schicke.
Hugo Ball (1886-1927) ist jener, der als Dadaist startete und als Emigrant in der Nähe von Hesse im Tessin eine neue Heimat fand, sich dort strengläubigen Kreisen anschloss und alte Mystiker studierte…(das sowas von sowas kommt?) „Flametti oder vom Dandysmus der Armen.“ ist ein Lesevergnügen erster Güte; eines der raren Prosawerke von eben diesem Hugo Ball. jetzt folgt der klappentext….
Tipp des Tages 6: Lass deine Leichen im Keller liegen, nur dann weisst du, wo genau es im Hause stinkt und warum.
In einem Haus mit Menschen, stinkt schliesslich immer irgendwas…