Vielleicht bin ich ein Idiot, vielleicht ein schlechter Kerl. Vielleicht war ich grausam. Trotzdem habe ich mehr erwartet; – Freunde, die wachsen.
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So chum, bitte red mit mir.
Ich ghöre es Glöggli und guet Nacht am Sächsi hetti gsait,
aber ich will jetzt lieber nüüt gsait ha,
will ich weiss du g’hörsch das nöd gern.
Aber wänn’s dir jetzt d’Schprach verschlaat nur will ich no gsait han, ich sägi jetzt lieber nöd wieso ich nüüt säg,
dänn chumi au nöd drus, eh nöd drus
Die sanfte melancohlische Trauer in meinem Gemüth
„Die sanfte melancohlische Trauer in meinem Gemüth, die wohl niemals daraus sich verwischen wird und soll stimmt mich empfänglicher für jede kleine Freude dankbarer fühl ich sie!
übermütig wird nie mein Herz, und die Trähne des Mitleids und des Wohlwollens ist immer mir näher, so will ich bleiben! so bist auch Du!“
Die Schicksalsbeschreibung eines schwerst suchtkranken Menschen
Nur ein paar Sekunden halten wir hier in den digitalen Medien an einem Ort inne, bevor unsere innere Unruhe, die Neugier oder die unersättlichen Sinne uns weiter peitschen. Diese fortdauernde Hetze entseelt uns, reisst Stücke aus unserer Identität, in die wir einst in unserer Kindheit, in unserer Jugend, draussen, im realen Leben, erwachsen sind.
Einem Leben, was für ein Leben!
…Und überhaupt die Musik – was für eine entsetzliche Sache!
Köstlich wie in dieser Geschichte einer Ehe (von L.N. Tolstoi), der gehörnte Gatte faucht, beisst und kratzt, wie er den Mord an seiner ungetreuen Patnerin als logische Tat verteidigt, Schuldige sucht und findet.
Schuld an seinem Unglück sind u.a. ein Musiker als Verführer und die Musik an sich als eine teuflische Sache, genauer des Ludwig van Beethovens Keutzersonate.
Gut haben’s wir Liebenden heute, wo der Beweis einer Zuneigung sich nicht mehr in einem gesetzlich verbrieften Alleinanspruch auf den Leib der Lebenspartner/innen manifestiert.
Überhaupt sind Begriffe wie Sitte, Ehre, Demut und Treue in unseren postmodernen Gesellschaftstrukturen schon lange im Landesmuseum hinter Glas und Staub entsorgt, wo mässig interessierte Schüler sie beim Klassenausflug bestaunen mögen. Oder?
Leo N. Tolstoi „Die Kreutzersonate“ / zwei Schnipsel aus dem 23.Kapitel lesenswert? …ja sehr!