Mach Dir keine Sorgen um meine Cojones

Haben und Nichthaben W. BlecherBist Du ne Frau und schenkst dieses Buch deinem Typen und der liest tatsächlich dieses Buch und kapiert einigermassen was drin steht, dann wird er sich mehr Mühe geben, wenn er Dich das nächstemal vögelt. Zwei oder dreimal wird er versuchen sich mehr Mühe zu geben, dann wird er Dich wahrscheinlich verlassen. Er wird sich eine Kugel in den Kopf schiessen oder einfach abhaun, fort, weg von Dir, irgendwohin.

Bist Du ne Frau und du liest dieses Buch, dann …?

Die dunkle Seite von James Last

Diese dunkle Seite gibt es, keine Frage. Vertont hat sie postum die Band „Kuhn Fu“. Das ist die paneuropäische Truppe um den Leader und Komponisten Christian Kuhn. Eine tollkühne, quitschlebendig spielende Band, wohltuend emotional. Das pure Gegenteil von diesem hirnlastigen Jazz, der sich innerhalb der letzten 20 Jahre in den intektuellen Infarkt geritten hat.

Als Heimat gibt die Band Groningen in den Niederlanden an. Die spielen ihren „Psychedelic Jazz“ problemlos vom garstigen Norden runter südwärts bis in die Türkei. Sie waren letzten Herbst auch für ein paar Konzerte in der Schweiz. Leider…

Heimatklänge

Heimatklänge ©PierrozAngst. Ich habe Angst. Alles ängstigt mich. Alles. Ich bin mit Angst geboren, aufgewachsen, damit gross geworden. Verängstigt ging ich zur Schule, in die Lehre. Ich habe das fürchten gelernt. Erschreckt habe ich mich ein erstesmal, ein zweitesmal und ein letztesmal verliebt. Fast wär ich gestorben vor Angst und Kummer.

Gerne wäre ich Teil einer Jugendbewegung gewesen. Immerhin ging ich an Demonstrationen und setzte mich für die Gleichberechtigung ein. „Angst für Alle!“ … sprayte ich mit zitternder Hand an verpinkelte Wände in dunklen Gassen. Endlich wurde ich erwachsen und die Angst wurde zur Gewohnheit, zu einem sicheren Wert.

Die furchtbarsten Augenblicke, sind die Angstfreien. Sie sind selten, Gott sei Dank. In diesen schrecklichen Momenten drifte ich in ein unbeschwert grausames Nichts weg, wo ich nicht mehr weiss woher und wohin, mit mir. Erst wenn mir dieses Vaakum als solches bewusst wird und mich die Fremde dieses Zustands zu ängstigen beginnt, wird mir wieder wohler.

Mein Leben in Angst ist ein gleichgültig beschwertes. In unserer westlichen, postmodernen Kultur, stehen mir alle Türen zu allen Ängsten immer offen. Ich habe grosses Vertrauen in unsere Regierung, dass ich nie unter einem Mangel an Angst werde leiden müssen.

Die Schicksalsbeschreibung eines schwerst suchtkranken Menschen

Nur ein paar Sekunden halten wir hier in den digitalen Medien an einem Ort inne, bevor unsere innere Unruhe, die Neugier oder die unersättlichen Sinne uns weiter peitschen. Diese fortdauernde Hetze entseelt uns, reisst Stücke aus unserer Identität, in die wir einst in unserer Kindheit, in unserer Jugend, draussen, im realen Leben, erwachsen sind.
Einem Leben,  was für ein Leben!