Archiv ‘Vorfälle’ Kategorie

Vor 25 Jahren

berlin
im sommer vor 25 jahren nahm mich ein freund, der einen weissen chevrolet cabriolet fuhr nach berlin mit. unterwegs, auf den plattenautobahnen der DDR (badumm,badumm), lagen links und rechts die dampfenden trabis und die leute haben uns begeistert zugewinkt, als ob wir wer weiss wären.
in berlin ist mein freund in ein hotel und ich habe, eingewickelt in einen alten filzumhang von der poscht, im nahen wald beim wannsee gepennt.
gerne erinnere ich mich an das mädel, das in der hotelbar gearbeitet hat wo mein freund abgestiegen ist und das mich schon in der ersten nacht in ihr berlin mitnahm.
sie fuhr eine vw-buggy und zeigte mir die angesagtesten lokale und stellte mich ihren freunden vor.

ach ja, die mauer, die stand damals noch, aber nur noch für etwa drei monate.

Vitaltransformer ist tot, hoch lebe Vitaltransformer

unglaublich! wir sind nun schon länger als x-milliarden klicks im netz, ohne auch nur den kleinsten unterbruch.

gross ist die begeisterung, denn nun weiss die ganze welt, wer wir sind und weshalb.

(kommt aber bitte nicht mehr vorbei, die party hat den höhepunkt bereits klar überschritten.)

gut, es gab die in solchen fällen üblichen reklamationen und ein paar unangenehme telefonate…

immerhin, ein freundlicher beamter des heimischen nachrichtendienstes konnte mir in einem erhellenden gespräch versichern, das sie uns hier weder zu den salafisten, noch zu den gewaltbereiten hooligans zählten.

wir seien im regal der harmlosen, hier zulande des öfteren auftretenden dumköpfen eingeordnert worden, und sollen nun ruhig tun, was wir doch nicht lassen könnten.

wird gemacht!

ahoi also unserem narrenschiff, stechen wir frohgemut in die see und hoffen, dass sich das jetzt noch so abenteuerliche glänzende gewässer, nicht in einen trüben, faulig stinkenden froschteich verwandeln wird.

…von wegen ich sei gaga, ich fühle mich grossartig! wer kann das heute noch von sich behaupten?

Viel mehr noch Viel

viel mehr

 

folgende meldung verlas die sprecherin einer nachrichtensendung im schweizer radio:

„seit beginn der finanzkrise vor sechs jahren hat sich die zahl der dollarmillionäre verdoppelt“…

gut!… das freut mich; weiter so!…

an alle die es geschafft haben:

herzliche gratulation zur ersten million, keine bange, s’wird schon noch mehr; aller anfang ist schwer.

wessen finanzkrise ist oder war denn das eigentlich?

„Dä fründ vom Max“

da schlich mir heute so ein alter knacker in mein büro. eine dieser wirren bekanntschaften unseres künschtlers. er frug auch als erstes, ob der pierroz da sei: „er hät gseit, er heb büäz für mich“. (???)

einen namen mochte der mensch nicht nennen: „ich bi dä fründ vom max“.

…wer auch immer das ist, ich kenne jenen max nicht, und wenn der auch nur halb so schlau ist wie sein freund, bitte ich ihn gnädigst, mich unbesucht zu lassen.

das fossil, das mir hier als „dä fründ vom max“ in die bude reintrampelte, war schon fast fertig, also ziemlich hinüber; meiner ansicht nach ist da nur noch fauliger brei unter der beinah kahlen schädeldecke.

er selbst hat in kanonartigen wiederholungen betont, „äs isch eifach nüm schööön“, und eben, „nüm wie’s mal gsi isch“.

aber was hat der mensch eigentlich gewollt?

ich bin noch ganz durcheinander, ich muss zuerst meine ruhe wieder finden, in mir vor anker gehen… ein grosses irrenhaus ist diese stadt.

…“also mängisch frög ich mi scho“, ja das tue ich auch, zumindest in dem punkt bin ich mit diesem „fründ vom max“ einig. zzzzz…