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Kassandra und eine Empfehlung

Kassandra Schnitt 2

Ein Freund hat mir empfohlen, mich, vom unseligen Treiben der Menschen, mit einem Glückssprung ins Elitäre, zu verabschieden.

Gut, wird gemacht. Im Anfang vielleicht nur als ein Ersatzspieler in einer der untersten Ligen der Elite, aber immerhin. Auf jedenfall gehen mich von dieser erhöhten Warte die weltlichen Sorgen rein gar nichts mehr an.

Diese, meine neue, bessere Welt, dreht sich nun also jenseits von Gut und Böse und entfernt sich mit immer grösser werdender Geschwindigkeit vom Elend des Allgemeinen (welches sich ja in ähnlich progressiver Weise erweitert).

Die mit diesem Auseinandriften entstehende Anziehung, kann ich paradoxerweise aber leichtfüssig, durch gelegentliches Abschiessen von Placebo-Signalraketen im digitalen Netzwerk ausgleichen. Bis jetzt.

Endergebnis (Rezension vom Pierroz Album „Finissage“)

rockstar-magazine-finissage
das rockstar magazin hat für unser findelkind pierroz (er trieb damals in einem hanfkörbchen die limmat runter), die beiden originalen elternteile eruiert. den anaconda (vuetti) und den stahlberger (materli).

der pierroz ist nach dieser legende ähnlich dem unbefleckten empfängnis von maria, zwar kein produkt des heiligen geistes, aber doch auch ein kind stark desillusionierender substanzen.

einzig der miteinbezug dieses politikers bastien girod ist ein religiös schwacher moment, weil, wo unser pierroz so jung war wie der, war er doch um einiges grüner im gesicht als dieser grüne nun farblos die langstrasse hinabschleicht.

das stört dann aber wieder diesen typen vor dem coop mit der dunklen brille nicht, weil der sieht eh alles hundekackfarben.

Der totale Verlust jeglichen Vertrauens

das hörstück „lüüt“ entstand spontan bei einer session im „bunker“ an einem abend im vergangenen jahr. fish sass am schlagzeug, nino spielte den kontrabass und ich fuchtelte da im würgegriff der schtromgitarre hinter dem mikrofon.

bevor wir mit dem stück begannen, war da noch so ein für uns typisch gesellschaftkritisches gespräch. ich mag mich erinnern, das mich in der zeit meine niedergeschlagenheit, ausgelöst durch das gefühl „des totalen verlustes jeglichen vertrauens“ beschäftigte.

es ist typisch für mich, dass ich den inhalt eines gesprächs, spontan improvisierend aufgreife und die jeweilig angesprochenen emotionen weiterentwickle. manchmal komme ich ins stocken, die worte fehlen, aber es kann auch sein, dass die verse aus mir heraus zu sprudeln beginnen, dass ich mal kurz ausflippe.

im kopf eingefädelt hatte ich nur die eine zeile: „ich glaub dä lüüt, ich glaub ne nüüt“, daraus hat sich dann diese grauslige geschichte entwickelt, wo ich jetzt aber auch nicht mehr sicher weiss, ob das loch im herz und der fünfliber schon dabei war. was aber klar da war, ist diese schroffe, diese beklemmende, würgende stimmung und das ist auch das, was ich anstrebe; eine starke expression, egal was für eine art von emotion dann das ist.

nach den lezten klängen, dem letzten schlag, fragte mich fish als erstes, ob das jetzt „freestile“ gewesen wäre. nino antwortete stellvertretend für mich: „das war es“, mit betonung auf „war“, weil ich bereits am niederschreiben der urfassung war.

15.03.2014, ist das datum, wo dieses hörstück zum erstenmal im rechner als pilottrack auftaucht.

Ist Pierroz ein Düsterling?

ach nein, wer behauptet denn sowas? ganz im gegenteil: er gönnt den protagonisten seiner hörstücke sogar urlaub in fernen, paradiesischen destinationen.

reisen sie doch einfach mal mit, zu einer dieser oasen von pierroz, oasen der liebe und der glückserfüllung…

 grau und alt

du bisch grau und alt
bisch grau und alt
ich weiss das tuet weh
so isches halt
bisch grau und alt

dussä isches grau und chalt
s’isch grau und chalt
blibsch lieber dihei
muäterseele ällei

all jahr emal in thailand
ä süässi muuus a diner hand …oh ez wird’s schöööööön…

Am Schluss (mit Optionen)


gerade vorhin musste ich wieder eine dieser blattwanzen, die hier bei fröhlichem flugwetter zum geöffneten bürofenster hereinfliegen, per eilbeschluss, mit einigem wedeln und fuchteln, hinaus in den offenen, freieren raum spedieren. es ist eine dieser wanzen, die da mehrmals auch über die bildfläche unseres vitaltransformer-musikvideos krabbelt.
was soll dieser käfer? …lies, lies mehr