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Die sanfte melancohlische Trauer in meinem Gemüth

„Die sanfte melancohlische Trauer in meinem Gemüth, die wohl niemals daraus sich verwischen wird und soll stimmt mich empfänglicher für jede kleine Freude dankbarer fühl ich sie!
übermütig wird nie mein Herz, und die Trähne des Mitleids und des Wohlwollens ist immer mir näher, so will ich bleiben! so bist auch Du!“

Susette Gontard
seufz! …wer das wohl schrieb und an wen?

Die dunkle Seite von James Last

Diese dunkle Seite gibt es, keine Frage. Vertont hat sie postum die Band „Kuhn Fu“. Das ist die paneuropäische Truppe um den Leader und Komponisten Christian Kuhn. Eine tollkühne, quitschlebendig spielende Band, wohltuend emotional. Das pure Gegenteil von diesem hirnlastigen Jazz, der sich innerhalb der letzten 20 Jahre in den intektuellen Infarkt geritten hat.

Als Heimat gibt die Band Groningen in den Niederlanden an. Die spielen ihren „Psychedelic Jazz“ problemlos vom garstigen Norden runter südwärts bis in die Türkei. Sie waren letzten Herbst auch für ein paar Konzerte in der Schweiz. Leider…

So klingt der Sommer 2015

Seit etwa einem Monat beglücken uns hier im Verlagsbüro neu – alte Klänge.
Neu, weil wir das noch nicht hatten und alt, weil die Musik, dieser Ethio-Jazz, der uns jetzt in die Ohren bimmelt, beinah wie alles „zeitgenössische“, auch aus der Recycling-Schublade kommt.
Er rollt uns jetzt, flammrot frisch gestrichen als ein „neuer Trend“ entgegen.

In London, Genf, Berlin, Paris oder New York gehöre diese Musik bereits zur Allnacht. In den Discos werde sie in selten dagewesener Eintracht zwischen Dj’s und Bands gemeinsam gespielt. All dies kam uns durch eine Sendung von Srf 2 (Musik der Welt) zu Ohren, welche gefiel.

Der Tipp wurde an Kollegen weitergereicht, retour kamen zwei schöne Cd’s mit diversen Beispielen von diesem Sahara-Swing. Die Mischung passt wirklich in diesen, unsrigen „Start in den Sommer 2015“: afrikanische Rhythmen, tränenfeuchtes Getuute, freudige Akkorde, sinnlich-begehrliches Zeter-Mordio und weite, festliche Soloeinlagen der Stromgeigen im sechziger-siebzigerjahre Stil.

Ethio-Jazzer: Mulatu Astatke, Alemayehu Fantaye, Getatchew Mekurya oder weshalb nicht gleich aus heimischen Gefilden?
…ich meine unser tollkühnes „Imperial Tiger Orchestra“ aus Genf!


Wir empfehlen Titel Nr3:
„Emnete“ (Live – original track by Mulatu Astatqe)

Es war einmal… das natürliche, männliche Wesen

Ohne weiteren Kommentar übertrage ich hier eine Photographie und ein paar Zeilen aus dem Buch:
„Thron der Götter“ Erlebnisse der ersten Schweizerischen Himalaya-Expedition von Arnold Heim und August Gansser (Morgarten-Verlag 1936)

Der Aelteste von Tinkar mit seinem Enkelbueblein am Spinnen Arnold Heim Kopie

Müde stolpere ich durch den niedrigen Eingang eines schwarzen Tibeter-Zeltes. Eine ganze Familie liegt splitternackt unter schweren Schaffellen:

Mann und Frau, den brüllenden Säugling und zwei grössere Kinder zwischen sich. Daneben liege ich, höre wie die Hunde bellen und der Säugling schreit.

Der Vater nimmt seinen jüngsten Sprössling zu sich, leckt das kleine Ding von oben bis unten zärtlich ab, und das Geschrei verstummt.

An der Buddha-Figur erlischt der zitternde Widerschein des stinkenden Butterlämpchens.     (August Gansser)