Posts Tagged ‘Freiheit’

Dä Schütz

dieser text spielt mit den begrifflichkeiten von opfer und täter, von jäger und dem von ihm gejagten wild.  so brutal wie das bild, ist auch die erkenntniss, dass der eine erst durch den anderen existiert, also eine unzertrennliche schicksalsgemeinschaft bildet, inklusive überraschend erweiterndem potenzial…
viertes lied im kommenden pierroz album

dä schütz

de pfiil glänzt vergiftet
doch
wo isch de jäger
und wo isch sis wild
und wer rännt da
jetzt grad i sis bild
bisch es du?
bisch es du? hmmm lies doch wiiter…

Draussen, nicht Drinnen

föhren sz
draussen nicht drinnen

der morgen, die luft, meine schritte, das überqueren einiger strassen, das abschwenken nach rechts. hinter dem bauernhof, an dem hühnergehege mit dem krähenden hahn vorbei. der asphalt, der brüchig wird und endet, auf weichen böden in den wald eintauchen.

zu laufen beginnen, atmen, die gelenke kneten, bewegen. weg von den bäumen, hinaus, einer kuhweide entlang.
von links hinten überfliegen mich zwei krähen, um rechts vorne im feld mit den maispflanzenstrünken ein paar tauben aufzuschrecken. die nebeldecke, die föhren, am horizont darin erstickend.

die stille, die wärme, die mein körper aus sich herauszustossen beginnt.
das ist draussen. ist nicht drinnen, nicht an diesen maschinen, wo mit einem antippen ein rechnen beginnt, ein rechnen ohne atem, ohne pausen.

Vor 25 Jahren

berlin
im sommer vor 25 jahren nahm mich ein freund, der einen weissen chevrolet cabriolet fuhr nach berlin mit. unterwegs, auf den plattenautobahnen der DDR (badumm,badumm), lagen links und rechts die dampfenden trabis und die leute haben uns begeistert zugewinkt, als ob wir wer weiss wären.
in berlin ist mein freund in ein hotel und ich habe, eingewickelt in einen alten filzumhang von der poscht, im nahen wald beim wannsee gepennt.
gerne erinnere ich mich an das mädel, das in der hotelbar gearbeitet hat wo mein freund abgestiegen ist und das mich schon in der ersten nacht in ihr berlin mitnahm.
sie fuhr eine vw-buggy und zeigte mir die angesagtesten lokale und stellte mich ihren freunden vor.

ach ja, die mauer, die stand damals noch, aber nur noch für etwa drei monate.

Pierroz – Lüüt