Dä Schütz

dieser text spielt mit den begrifflichkeiten von opfer und täter, von jäger und dem von ihm gejagten wild.  so brutal wie das bild, ist auch die erkenntniss, dass der eine erst durch den anderen existiert, also eine unzertrennliche schicksalsgemeinschaft bildet, inklusive überraschend erweiterndem potenzial…
viertes lied im kommenden pierroz album

dä schütz

de pfiil glänzt vergiftet
doch
wo isch de jäger
und wo isch sis wild
und wer rännt da
jetzt grad i sis bild
bisch es du?
doch du bisch nöd de schütz
du bisch de pfiil
dich findt dis ziil
lueg wie d’sehne zittered
und d‘ luft luschtig glitzered
bisch es du? oder du
oder du, oder du?
lueg wie d’sehne zittered
und d‘ luft luschtig glitzered
din pfiil flügt und flügt
ja du, veränderisch nüüt
doch merk dir das
es isch wichtig
natur, sie macht alles richtig
de boge isch gschpannt
de pfiil glänzt vergiftet
doch
wo isch de jäger
und wo isch sis wild
und wer rännt jetzt da
grad i das bild
bisch es du?
ja du bisch de jäger
und au s’wild
du bisch s bild
du bisch de pfiil
und du rännsch und rännsch
i dis ziil

Ein Kommentar

  • Du bist nicht Jäger und auch nicht das Wild, du bist der Pfeil, und das Ziel wird dich schon finden. Das Leben ist Bewegung und Schicksal, aber es glitzert auch lustig. Und je nachdem sind wir auch alles in einem – Jäger, Wild, Pfeil, Ziel, das ganze Bild. Ein grossartiger poetischer Rundumschlag.

    Allerdings, lieber Pierroz: Ob wir gar nichts verändern auf unserer kurzen Reise, das glaube ich nicht. Alles reagiert auf alles. Und macht die Natur wirklich immer alles richtig? Hmm… (Das Seminar zur praktischen Philosophie bei Prof. Bolli finden heute im zweiten Stock statt. Der Hauswart.)

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