
Freitod vom 20.März 2018 – freien Willens ist Pierroz aus dem digitalen Leben geschieden.
„Der Mensch ist nicht eher glücklich, als bis sein unbedingtes Streben sich selbst seine Begrenzung bestimmt“ Goethe
Anna & Stoffner (duo) im Kunstsanatorium 16b
Text: Hansueli Homberger
Erst seit ein paar Tagen zurück aus Afrika, vollbeschäftigt mit Anpassungsleistungen an die Realität Januar Schweiz, kam der Abend im Kunstsanatorium wie gerufen. Flo Stoffner, im karierten Hemd, mit seiner halbakustischen Gitarre macht einen schönen Kontrast zu Anna Frey, elegant, hochgestecktes Haar, Blazer. Der Funke springt schnell. Wohl vor allem wegen Annas Texten. Sie benutzt gerne die Ich-Form…
Mir sind alli so besässe, vo eusre eigne Frässe.
Und debii ischs immer di gliich, ja di gliich,
si langwiilt und si luegt e so erstuunt, will sie erchännt eus nie.
Dummi Chueh! Chönntsch der ruhig mal merke, wer dich jede Morge aluegt!
Ich, ich, ohni mich, würs dich gar nöd geh.
Doch mini Frässi interessiert das nöd. Sie luegt nur e chli verstört.
Anna & Soffner und Küenzi taufen ihr Album „Falsch“ im Helsinkiklub // Nov. 2016
Sowas habe ich noch nie erlebt, dass ein Konzertpublikum zwischen Unterhaltung und Kunst wählen durfte und was mich dann noch mehr verblüfft hat: Das Publikum wollte Kunst!
Was die Band dann spielte war kurz zusammengefasst: Einfach wirklich grosse Klasse.
Die Band hat im Vergleich zu ihren letzten Auftritten noch einmal einen Gang höher geschaltet, spielt noch energetischer und kompakter, in Verbindung mit einer verblüffenden Leichte und kristallklarer Transparenz. Mit einer ungemeinen Frische und Authentizität legten sie los, es war ein lustvolles Liebesspiel musikalischer Synergien, ehrlich gesagt, die reinste Freude.
Sehr locker, gutgelaunt…
Nein Nein, wir wollen diesen Video-Clip unseres Soundterroristen Pierroz nicht verschwinden lassen: Hier, da ist er, in voller Länge…