Engadiner Bergsommer 2017, ein Maiensäss irgendwo auf einer Alp an einem Talhang im hinterletzten Zipfel der Schweiz. Von dem, der jene jahrhundertealte Alphütte sein Eigen nennt, kommt die Einladung an uns, dort in kleiner Runde ein paar Tage zu verbringen, sich den Naturgewalten auszusetzen und diesen mit improvisierten und experimentell musikalischen Spielereien zu begegnen. Klar, haben wir unseren Saftladen hier dicht gemacht, ein paar Instrumente in ein Auto gepackt und sind losgefahren…
Ich erinnere mich an einen Morgen, als ich mich bei den ersten Sonnenstrahlen am Brunnen draussen wusch, dieser Morgen, der etwas schwierig war, weil ich auf den mit einer Eisschicht beschlagenen Brettern herumrutschte und mit der Zahnbürste in der Hand nervös gezackte Bahnen in den tiefblauen Himmel schnitt.
Das wilde unberührte, in diesem sich an den Nationalpark anschliessende Tal, die Alphütte; dieser Ort holte uns mit einer Energie ab, die unser aller Übermut zu diesen diversen, solistischen und gemeinsamen Performances anregte.
Paradox Six kam mit dem an sich selbst gestellten Auftrag, anzufangen, mit dem Saxofonspielen aufzuhören. Ob es ihm gelungen ist, ist er sich auch jetzt, ein Jahr danach, nicht sicher; er traue der Sache nicht. Sogar Patient Pierroz erlebte ein paar „Glücksmomente“, auch wenn seine Idee, ein gemeinschaftliches Murmeltierblasen zu veranstalten, aus weiser Voraussicht nicht durchgeführt wurde.
Das Video bringt die Art der freigesetzten kreativen Energien sehr gut zur Geltung. Wir überliessen uns einfach dem Spiel, erforschten und entdeckten so den Klang der Dinge und der Räume.
Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren und Gastgeber. Für uns Vitaltransformer ist in der Erinnerung der Sommer 2017 ganz klar mit diesem Erlebnis verbunden. Einen lieben Gruss an alle die dabei waren.
Bild, Brunnen im Morgenlicht: © Anhorn
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