Rabenkult

ZanRéKünstler Zanré, berüchtigt durch seine Recycling Pop Brut Art, lässt an der Schlussveranstaltung vom Kunstsanatorium16b ein paar Sequenzen aus seinem neulich verfassten Roman-manuskript lesen. Das ist eine Überraschung. Deshalb bat ich Ihn um ein Interview.

Ich muss noch vorausschicken, dass ich von Zanré’s Manuskript weder eine Zeile gelesen noch gesehen habe. Ich stelle also meine Fragen zu seiner, im Werkstattmodus befindlichen Arbeit, sozusagen in den Wind.

…Hier nun unser Dialog:

– Was war der Auslöser für diese schriftstellerische Arbeit?

Der lang gehegte Wunsch einen Roman zu verfassen. Mehr noch als ein Wunsch war es ein Zwang der mich hartnäckig verfolgte. Als Künstler lebe ich ja von meinen Neurosen.

– Erzähle uns kurz die Geschichte um den legendären ersten Satz.

Da kann ich mich leider nicht mehr erinnern: „Ich werde sterben, ich weiss es genau.“ Solche Momente der Unfreude kennt wohl jeder wirklich lebendige, abgesehen davon ist es eine banale Feststellung. Normalerweise das Ende, bei meinem Roman halt der Anfang.

– In einem Videointerview hast Du einmal gesagt, das Kunstschaffen sei für Dich eine Form von Notwehr. Trifft das auf Dein Manuskript auch zu?

Auf jeden Fall, jede Art und UnArt meinerseits entspricht dem. Es ist für mich die einzige Möglichkeit zu überleben, sowohl seelisch, geistig wie auch materiell!

– Hat Deine Schreibe eine vergleichbar erotisch-pornographische Würze, wie Deine bildnerischen Werke?

Es bitzeli. Es ist halt einfach ein Teilaspekt meines Lebens und somit immer e chli präsent.

Ausschnitt aus Hausaltar ZanRé

– Findest Du das beim Schreiben dieselben gestalterischen Gesetze gelten wie beim bildnersichen Schaffen, oder sind es andere?

Nein, leider nicht. Beim schreiben bin ich noch lange nicht so weit. Es fehlt die Routine, die Erfahrung aus 30 Jahren malen, kleben und basteln. Was mich dann auch durchaus heftig durchschüttelt und in die Enge treibt. Aber auch Höhenflüge generiert. Gut bin ich ein geübter Notwehrler!

– Wirkt sich dieses literarische Abenteuer bereits auf Deine bildnerischen Arbeiten aus?

Erst ganz sachte. Mal schauen was und ob’s noch kommt. Umgekehrt eher.

– Schlussfrage: Du bist ein wilder Typ, ein Rebell, hast schon viel gemacht, gesehen und erlebt: Was kann hier auf Erden Deine Neugierde noch wecken?

Eigentlich nichts mehr, ich geniesse meine Gelassenheit (trotz Altersradikalität und überstandener Resignation). Aber wenn ich es Formulieren müsste: Im Grossen das Ende, im Kleinen der Alltag.

ZanRé website

Ein Kommentar

  • Ich finde dich Düfte und geheimnisvoll
    Deine conny

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