Schwarzmalerei

Da ist ein künstler, den es zu entdecken gilt.
f.lauber sein name, seine arbeiten sind stark, getrieben durch eine ausdrucksvolle willenskraft.

kollegen glauben sogar rätselhaft manische strukturen in den tuschbildern zu entdecken. tusche, wie sie schon hokusai benutzte und wie sie die tätowierer seit jahrtausenden unter die haut fliessen lassen. nachtschwarz, blutrot, manchmal auch in regengleichen grau -und blautönen.

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Eiskalt erwischt

jeder ist hier jedem ein fremder, wird schon bald zum feind, weil er deinen platz, deinen raum streitig macht, dich durch seine art in deiner freiheit beschneidet.

du, schon dadurch dass es dich gibt, bist du einer dieser vielen, die zuviel sind. du bist dumm und du wirst es bleiben. was du tust ist blöd und uninteressant. schon bald werden wir uns um dich kümmern müssen, weil du ein idiot bist.

wir werden versuchen uns so wenig wie nur irgendwie möglich mit dir abzugeben, weil du uns nichts bringst. wir haben keinen nutzen an dir. wir könnten die zeit und das geld für etwas gescheiteres verwenden, wenn es dich nicht gäbe.

das sagen wir dir zwar nicht, aber wir lassen dich das spüren.

du kannst das alles verdrängen aber früher oder später erwischt es dich eiskalt.

Dä Schütz

dieser text spielt mit den begrifflichkeiten von opfer und täter, von jäger und dem von ihm gejagten wild.  so brutal wie das bild, ist auch die erkenntniss, dass der eine erst durch den anderen existiert, also eine unzertrennliche schicksalsgemeinschaft bildet, inklusive überraschend erweiterndem potenzial…
viertes lied im kommenden pierroz album

dä schütz

de pfiil glänzt vergiftet
doch
wo isch de jäger
und wo isch sis wild
und wer rännt da
jetzt grad i sis bild
bisch es du?
bisch es du? hmmm lies doch wiiter…

Legalized-Immi-Granten

Ein Dankeschön an den US-Präsident BO für die kleine Verschnaufpause der Illegalen im Kontinent der unbegrenzten Möglichkeiten. Über 5 Millionen Undercoverte können sich jetzt registrieren lassen, damit die Administration in zwei Jahren auch weiss, wo dieses Nachtschattengewächs aufzufinden ist. Merke: nichts ist für die Ewigkeit. Da ruft mir doch jemand zu: „Liebär im Verschtecktä verreckä als mit em Selfie im Public aah-eckä!“

Der Fänger im Roggen

ich habe letzte nacht endlich wieder einmal lange und gut geschlafen. davor war mir unwohl durch das viele denken. dieses dauernde überlegen warum die leute so viel mist bauen und was ich damit zu tun habe, und ob trotz dem ganzen wahnsinn ein leben in aufrechtem gang noch möglich ist.

diese ganze unerfreuliche fragerei, verdanke ich der lektüre von „der fänger im roggen“. darin wird eine sequenz aus dem leben von einem scheiternden studenten in den staaten anfangs der fünfzigerjahre beschrieben, den so ziemlich alles ankotzt und der auch von sich selbst nicht viel hält.
an einer schlüsselstelle des buches, wo er sich heimlich in die wohnung seiner eltern einschleicht, um dort mit seiner kleinen schwester zu sprechen, sagt die zu ihm:
-„du kannst überhaupt nichts ausstehen“. Als sie das sagte wurde ich noch viel deprimierter.-

dieser dialog haut mich immer wieder um…

jerome d. salinger “der fänger im roggen” original “the catcher in the rye” 1951
ich las die rororo ausgabe aus dem jahr 1966 (neu durchgesehen und bearbeitet von heinrich böll)
das zitat ist aus dem 22. kapitel