„time flies by so fast, spend it with the people you love“

Benjamin Folke Thomas

So lautet die letzte Zeile von der aktuellen Single „Finn“ des Schweden Benjamin Folke Thomas.
In einem schlichten Stil erzählt Benjamin in diesem Song von Begegnungen in seinem Leben, die ihn geprägt haben. Diese Erlebnisse sind nicht spektakulär aber bezeichnend für einen gegen Ende des zwanzigsten Jahrhundert geborenen Europäer. Es ist schwer vorstellbar das Menschen mit solchen Prägungen ein Leben zwischen Stacheldrahtverhauen akzeptieren werden. Um so befremdender ist es, wenn Regierungen solche Dinge vorantreiben.

Wir haben Benjamin gebeten uns den Text von seinem Song „Finn“ zu mailen. Um die Sendung seiner Worte dem Publikum näherzubringen, haben wir den englischen Text in deutsche Prosa transformiert.

Benjamin Folke Thomas, Singer and Songwriter aus Schweden tourt in den folgenden zwei Wochen durch die Schweiz.

„Finn“

Es ist schon einige Jahre her, als ich mit Abbas in der Fleischabteilung eines grossen Einkaufcenters zusammenarbeitete.
Ich war sechzehn und er neunundvierzig Jahre alt, Doktor, aus dem Staat Palästina herkommend.
Für mich war es ein Temporärjob einen Sommer lang, Abbas wusste nicht für wie lange er dort sein wird.
Wir diskutierten viel über die Politik und die Lebensverhältnisse in seiner Heimat, am meisten aber erzählte er von seiner Familie und wie er sich nach seinen Kindern sehnte.

Die Zeit vergeht so schnell, schon sind mehr als zehn Jahre vergangen und meine Erinnerungen an Abbas beginnen zu verblassen und ich wünschte mir es wäre nicht so.

Finn mein Grossvater war Kommunist. Im zweiten Weltkrieg engagierte sich er und sein Bruder in der Widerstandsbewegung gegen die Nazis. 1943 musste er flüchten, sein Bruder wurde wegen seiner Ideologie von den Nazis umgebracht.
Ich bedrängte meinen Grossvater mit Fragen von dieser Zeit, doch er sprach nicht gerne vom Krieg.
Ich war sechs Jahre alt als er starb und ich wünschte mir er lebte noch.

Die Zeit vergeht so schnell, zwanzig Jahre sind sind vergangen und doch kommt es mir vor, als wäre es gestern gewesen, als Grossvater Finn und ich hinter seinem Haus Feuer machten.
Ich wünschte mir, ich könnte diesen Tag noch einmal erleben.

Jetzt bin ich 27 Jahre alt, gleich alt wie Kurt Cobain als er starb. Was für Gedanken mögen ihn beschäftigt haben in seinem Musikerleben?
Meine Schwester mochte Punkrock, sie ist acht Jahre älter als ich. Sie hatte ein Poster von den Pistols an ihrer Wand und sie war es, die mir die erste Cd schenkte.
Heute lebt sie gemeinsam mit ihrem Lebenspartner in Indien. Sie haben ein wunderschönes Kind mit olivfarbener Haut und lachenden Augen.

Die Zeit vergeht so schnell, verbringe sie mit Menschen die du liebst.

Die Webside von Benjamin Folke Thomas, wo auch die Schweizer Tourdaten zu finden sind.

2 Kommentare

  • Freut mi das i apunzu au chli gschieds im mehl pcho !
    Zum pierroz : „so wenig wie möglich“ war von mir, oder?
    Probier mal f. Glauser auf berndütsch !
    Hammer!
    Freu mi ufs maus gedank
    SHINE ON
    love. John

    • Danke John und erstens, zweitens und drittens ja, genauso verhält sich das….
      von wegen Glauser in „bärndüütsch“ werde ich mich mal schlau machen merci für den Tipp: in originaler Fassung habe ich natürlich alles von ihm durchgefleddert. lässig, also bis demnächst vielleicht schon hier:
      Benjamin Folke Thomas in der Berta-Bar Züri

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