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CINAMO MULTIPLEX PRESENTS:

„a night of flashing images and daring sounds,
a cinematographic experience beyond the known.“

Die am Samstag vom IOIC gezeigten Stummfilme im Dynamo Kulturhaus in Zürich waren wie immer ein Augenschmaus.

Der Crashkurs in der Anfertigung von Piezo-Tonabnehmern und deren Anwendung an unterschiedlichsten Objekten vom Einkaufswagen, über Computerkühl-Elementen, umfunktionierten Laubrechen bis hin zu Stimmabnahme mittels Direktkontakt im Halsbereich, führten in Kombination mit verschiedensten Synthi- und anderen elektronischen Klangverzerrungen zu stimmungsvollen Untermalungen und manchmal auch zu Überzeichnungen der gezeigten Filme.

Das Publikum…

Graugelb, Flaschengrün und Ultrablau

 

Das Kino ist voll, es kommen noch mehr Leute, es werden noch ein paar Klappstühle geholt…und Film ab. Il Jockey della Morte.pngIn dem 100 Jahre alten Streifen kommen böse Menschen und Gute vor, es ist da ein trauriges Mädchen, es tritt der Held ins Bild, als Befreier und Liebhaber, wir kriegen eine Verfolgungsjagd und als Finale wird geheiratet. Fehlt was? …nein, komplett, …ist alles drin.

Sehr tolle Bildsequenzen mit graugelben, flaschengrünen und ultrablauen Kolorierungen und vor allem: Eine lässige Filmmusik, gespielt von drei elegant agierenden, freiimprovisierenden Musikern. Sergio Beresowsky am Schlagzeug, Flo Stoffner an der Gitarre und Hans Hassler an der Quetschkommode. Vielleicht gerade weil sie so ganz unterschiedliche und eigenständige Musikercharakteren sind, spielen sie sehr aufmerksam, einander mit Interesse zugetan, sich kollegial Raum gebend.

Auch das zweite Set nach dem Film war ein Genuss. Die Musiker vertieften sich in intensive klang – und rhythmische Diskussionen, federleicht gespielt, da gabs aber auch mal gemütsvolle Passagen, souverän auf hohem Niveau intoniert.

Ein Besuch bei einer der diversen Veranstaltungen des IOIC in Zürich, ist ein Garant für einen gediegenen Abend.(punkt)