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Wollen sie nach Deutschland?

Das Totenschiff B.TravenDa verfolgt man mit zunehmend säuerlicher Miene das sogenannte „Tagesgeschehen“ in den Medien von Europa und immer wieder beschleicht einem das Gefühl, all das schon irgendwann einmal gehört oder gelesen zu haben.

Man erinnert sich, streift mit beunruhigtem Auge über die Regale der Büchergestelle, tippt mal da und dorthin, greift dann zu einem bereits stark verblichenen Buch, blättert es auf und liest:

„Was sollen wir den mit ihnen machen? Wer ohne Pass aufgegriffen wird bekommt sechs Monate Gefängnis…

Grillen, …ich weine jeden Frühsommer Glückstränen, wenn ich die ersten höre.

…so schrieb ich letzthin auf FB. Weiss der Teufel wer mich da in diese romantische Kitschecke gedrängt hat. Gleicherorts wurden dann Aufnahmen von konzertierenden Grillen versprochen, zu Ohren gekommen ist uns dann aber leider nix.

Wir Vitaltransformer pflegen in unserem Tonstudio selbstverständlich auch ein Archiv und wir haben da eine vier kanalige Feldaufnahme aufbereitet, die wir nun gerne veröffentlichen.

Natürlich konnten wir die pfeifenden Vögel auf dem Take nicht nachträglich von den Bäumen schiessen

Heimatklänge

Heimatklänge ©PierrozAngst. Ich habe Angst. Alles ängstigt mich. Alles. Ich bin mit Angst geboren, aufgewachsen, damit gross geworden. Verängstigt ging ich zur Schule, in die Lehre. Ich habe das fürchten gelernt. Erschreckt habe ich mich ein erstesmal, ein zweitesmal und ein letztesmal verliebt. Fast wär ich gestorben vor Angst und Kummer.

Gerne wäre ich Teil einer Jugendbewegung gewesen. Immerhin ging ich an Demonstrationen und setzte mich für die Gleichberechtigung ein. „Angst für Alle!“ … sprayte ich mit zitternder Hand an verpinkelte Wände in dunklen Gassen. Endlich wurde ich erwachsen und die Angst wurde zur Gewohnheit, zu einem sicheren Wert.

Die furchtbarsten Augenblicke, sind die Angstfreien. Sie sind selten, Gott sei Dank. In diesen schrecklichen Momenten drifte ich in ein unbeschwert grausames Nichts weg, wo ich nicht mehr weiss woher und wohin, mit mir. Erst wenn mir dieses Vaakum als solches bewusst wird und mich die Fremde dieses Zustands zu ängstigen beginnt, wird mir wieder wohler.

Mein Leben in Angst ist ein gleichgültig beschwertes. In unserer westlichen, postmodernen Kultur, stehen mir alle Türen zu allen Ängsten immer offen. Ich habe grosses Vertrauen in unsere Regierung, dass ich nie unter einem Mangel an Angst werde leiden müssen.