Posts Tagged ‘Freiheit’

Für eine etwas weniger kannibalistische Weltordnung

Nachfolgend meine Laudatio, vorgetragen an der Vernissage von Milk and Wodka’s Ausstellung in der Schaffhauser Kantonalbank am 5.Sept 17 // © Pierroz

Liebe Freunde, werte Gäste dieser Vernissage

Mit einem gewissen Unbehagen stehe ich jetzt hier in dieser Bank. Ich kann, ehrlich gesagt, weder für das Bankwesen Sympathien aufbringen, noch den Turbokapitalismus unserer Zeit gut heissen.

Ein Aspekt meines Unbehagens ist auch das Mitgefühl für die Kunstschaffenden…

Paul Weixler „Tüfels-Chreis“

Paul Weixler Textblatt 2017

Ich dörf gar nüt me säge, es spricht alles dägege, eifach offe und ehrlich, es isch nume no gfährlich,
es isch wie es Labyrinth wo me nüme usefindt. es isch nume no zum schreie, ich muess mi befreie: – gueti Reis im alte Gleis, ä Ehrerundi im Tüfels-Chreis.

Me cha über alles schtriite…

Ein freier Mensch

Schriftsteller Peter Kurzeck lesend
Schriftsteller Peter Kurzeck


Peter Kurzeck’s – frei erzählte Literatur:
„…es einem ganz schwerfällt eigentlich, ein freier Mensch zu bleiben, also, man muss es ständig im Auge behalten, dass man nicht nur Staatsbürger, Arbeitnehmer, Steuerzahler… – was auch immer noch ist; …Fahrzeughalter, Führerscheininhaber… – sondern, dass man ein Lebewesen ist, das für sich selbst auf der Welt ist.“

Peter Kurzeck aus “ Ein Sommer der bleibt“ 

Peter Kurzeck liest aus Vorabend (youtube)

Und alle waren sich einig, so gut ging es uns noch nie.

Pierroz 1979

Einladung Klassentreffen: – Herausforderung abgelehnt.
Verdammt …ich dacht’s mir schon, eines Tages ist es soweit, und man versucht mich zu einem dieser bescheuerten Klassentreffen einzuladen.

Damals wollte man mich ins Gymnasium stecken…

Ein Stück Schweiz abhanden gekommen.

Remo und Pierroz ca. 1996

Ein offenes Antwortschreiben an den in einem Nachbarland wohnenden C.

Lieber C. Dein Mail anlässlich der „Last Deadmaus Night“ hat mich sehr berührt. Du hast mit wenigen einfachen Sätzen viel mehr zum Ausdruck gebracht als Du eigentlich hingeschrieben hast. Vor allem auf mitmenschlicher und freundschaftlicher Ebene. Dass für Dich, so wie Du schriebst, mit dem Tod von Remo „ein Stück Schweiz abhanden gekommen“ sei, wirkt bei uns wie das Stochern mit einer heissen Nadel in einer schlecht verheilten Wunde.

Remo (Künstler, Vitaltransformer Gründer) war schon zu Lebzeiten für uns ein Symbol einer selbstbestimmten und etwas freieren Lebensart…