Posts Tagged ‘Einsamkeit’

Ein Stück Schweiz abhanden gekommen.

Remo und Pierroz ca. 1996

Ein offenes Antwortschreiben an den in einem Nachbarland wohnenden C.

Lieber C. Dein Mail anlässlich der „Last Deadmaus Night“ hat mich sehr berührt. Du hast mit wenigen einfachen Sätzen viel mehr zum Ausdruck gebracht als Du eigentlich hingeschrieben hast. Vor allem auf mitmenschlicher und freundschaftlicher Ebene. Dass für Dich, so wie Du schriebst, mit dem Tod von Remo „ein Stück Schweiz abhanden gekommen“ sei, wirkt bei uns wie das Stochern mit einer heissen Nadel in einer schlecht verheilten Wunde.

Remo (Künstler, Vitaltransformer Gründer) war schon zu Lebzeiten für uns ein Symbol einer selbstbestimmten und etwas freieren Lebensart…

Cyrilov

Cyrilov Tomáš Vysušil © Vitaltransformer

Wenn ich mich durch den Schlamm und Mist kämpfe, verstecke ich den Zorn unter dem Mantel,
die Laterne schwingt im Luftzug.
Im Dunkel lauern wilde Katzen, schon bald kommt der erste Schnee, das Selbstvertrauen schwindet.

Sind das Teufel oder Ziegen, oder sogar Heidengötter, ungreifbare Erscheinungen.
Ich staple die Hölzer, eine Barrikade gegen die Wildnis, ich verschliesse mich in einer Festung.

Ich glaube fest an bessere Zeiten

Hoi Pierroz wie geht es Dir ? – lass Dir Zeit

Drecksack: Lesbare Zeitschrift für Literatur

…mein lieber Freund, wie soll ich nur?

Loslassen, Loslassen, alles was mir anhaftet, an was ich mich klammere, so mühselig, mühselig. Die Frau, die ich zu lieben meine, nach der ich mich sehne, warte, warte und jene Andere, wo ich nicht recht weiss, immer wissen, wissen. Sehnsüchte so stark und Schwäche zugleich. Viel, viel, loslassen, loslassen und schlafen, schlafen.
In dem ganzen Wirrwarr…

So chum, bitte red mit mir.

pierrozkreuz

Ich ghöre es Glöggli und guet Nacht am Sächsi hetti gsait,
aber ich will jetzt lieber nüüt gsait ha,
will ich weiss du g’hörsch das nöd gern.
Aber wänn’s dir jetzt d’Schprach verschlaat nur will ich no gsait han, ich sägi jetzt lieber nöd wieso ich nüüt säg,
dänn chumi au nöd drus, eh nöd drus

Ja warum saisch dänn du nüüt ?

Züriblues oder „dihei han i es gsicht gmalt a d’wand“

In meinem, diesen Februar erschienenen Debutalbum „Finissage“, gibt es das Hörstück „Züriblues“. Darin versucht einer dem Nebel der Stadt und dem Nebel den er in sich spürt zu entkommen.

Er versucht es mit den Drogen die ihm in seiner Stadt angeboten werden, aber er sucht auch in seinem Inneren nach kreativen Energien, die ihn die Isolation durchbrechen helfen könnten.

Ein Zustand hilflosen um sich schlagens, unter dem ich oft gelitten habe, im Zürich der neunziger Jahre.
Pierroz Finissage Züriblues
Die Textzeile „Drum hani äs Gsicht gmalt a d’Wand“ ist von meinem damaligen Gefährten Remo „die Maus“, mit dem ich oft durch die Stadt streunte. diese Textzeile ist ein Fragment von einem Rap, den er manchmal spontan improvisierte. es folgt ein Loblied auf die Stadt Zürich….lies weiter