Heute Abend wird Andjamo Cigerallo aus seinem neuen Oeuvre vorschweigen. Im kleinen Saal des alten Sanatoriums proben die beiden Assistenten ein letztes mal ihren Part. Cigerallo schweigt grundsätzlich ungeprobt vor und verlässt sich aufs zuverlässige Beischweigen des talentierten Assistentenpärchens, eine Sie und eine Er.

Durch den Beitrag der Beischweiger schafft Cigerallo den frappanten Unterschied von aktivem Vorschweigen zum passiven Schweigen, den stillen Unterbrüchen zwischen den vorgeschwiegenen Einzelteilen, umso klarer heraus, zumal er wesentlich langsamer vorschweigt als vorgelesen werden kann.

Der dramatische, logische, psychologische Schweigeverlauf will in klarer Eindrücklichkeit einleuchten usw. In der Regel füllt Andjamo Cigerallo jede Kulturhütte, wenn er erneut aus dem jüngsten Werk vorschweigt. Offenbar trifft er auf diverse Verständnisse. Unverständlich zu schweigen würde wohl keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken.

Seine Werke werden stets als schlichte Bände in Graupapier ohne Wortbefall herausgegeben. Folgt man dem Vorschweiger mit dem Band in der Hand, kann man sich das Eine oder Andere besser merken, um später selber aus dem Buch nachschweigen zu können. Ein Zitat, ein unvergessliches, schweigt sich doch so treffend:

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