Die Nacht, die draussen auf mich wartet

die geschenkte led-minilampe und das holzscheit, um die fotokamera abzustellen, damit das bild, von diesen, mit der lampe seitwärts angestrahlten, von herbstlaub umkränzten pilze, nicht verwackelt.

der boden, mit diesen nassen blättern angefüllte, riecht nach alten gammligen schafswollsocken. ich rutsche auf den knien darin herum, bis alles stimmt.
das kühle feucht, spür ich unter meinen hageren knien.

selbst gerendert: normaler prozess, zeitpunkt digitalisierung: 21.11.2014 18:55:18

belichtungszeit: 1/6, blitz: aus, wurde nicht ausgelöst, blendenwert: 2.8, lichtquelle: gutes wetter

und ich habe behauptet, es gäbe dort oben, im stillen wald, kein funke digitalen lebens. denkste!

nachtpilze

Atomunfall als Frühstücksbeilage

nachdem ich mich heute morgen genügend über diese idiotischen kommentare auf unsrer schönen webseite geärgert hatte, naschte ich, als beilage zu meinem frühstück, ein wenig von diesen atomunfall jod pillen.

eine volle schachtel davon (es stand nicht mal drauf was drin ist), habe ich letzhin unter allerlei anderem gerümpel in meinem briefkasten gefunden.

naja, was soll ich sagen; mehr süssstoff könnten die dinger auf jedenfall vertragen. der abgang ist doch entschieden zu amtlich.

hätte ich einfluss auf das design von diesem produkt, würde ich wohl auch eine „wilde-himbeeren“ note dazu komponieren, um ein paar hübsche bilder zu stimulieren.

bilder, die mir die stunden wo ich im begriff bin abzukratzen ein wenig schönen, könnten sicher nicht schaden.
ich bin mir aber bewusst, mit solchen wünschen, eine etwas zu hoch gegriffene vorstellung von dem gestaltungswillen unserer behörden zu haben.

Vitaltransformer DJ Die Maus: Human Race und Hiprapjungledup

Wortspiele waren typisch für Remo Andres „Die Maus“.
Der Songtitel „Human Race“ kann in zwei verschiedene Richtungen weisen: dahin wo es um die Frage nach der Menschlichkeit unserer Art geht, oder dorthin, wo es um einen Wettsteit, ein Menschen-Rennen geht.

Remo fragt in diesem Song die Menschen nach ihrer Ausrichtung und beschwört sie, ihre Energien doch in humane, in lebenszugewandte Dinge hin zu transformieren.
Eben, Vitaltransformer, war auch eine seiner Wortschöpfungen, die uns, der Künstlergruppe, damals anfangs der neunziger Jahre den Namen gab.

Remo hatte seine liebe Mühe mit den, nach bürgerlichem Mief stinkenden Zürcher Stadtaffen. Er begann, wo auch immer möglich, seine Welt so zu gestalten wie es ihm gefiel.
Das Malen und Gestalten, Partys, Platten auflegen, die Musik, das war sein „Human Space“.

Der Song kam damals auf einer Single namens „Don’t look like shit“ heraus, die Drummer-Fish 1999 unter dem Label Vitaltransformer produzierte.
Darauf ist auch Patrick Bocco“Der Pan“ zu hören, der wie Remo Andres „Die Maus“ Vitaltransformer war. Beide sind dieses Jahr gestorben.
Sie bleiben in unserer Erinnerung als streitbare Mitmusiker, reich und stark im kreativen Moment.

Zwei Vitaltransformer treffen sich auf dem Weg zur Hölle

1.akt / 1.scene

bühnenbild:

düstere gasse, fehlfarbene dämpfe die da wabern,
grober, herumliegender abfall

der eine zum anderen: (erstaunt)
was?   du?  …auch hier?
der andere zu dem einen: (konsterniert)
ja ich, ich und du, wir zwei, eine gasse, viel müll und kein ziel, ich erkenne kaum eine veränderung.
der eine zum anderen:
gib mir mal den joint. (zieht heftig daran und behält ihn) …..bist auch nicht gerade in bester laune was?
der andere zu dem einen:
verdammt, ich brauche einen whisky, was meinst du, ob wir da an einer bar vorbeikommen?
der eine zum anderen:
die wahrscheinlichkeit hier eine bar zu finden ist immerhin grösser, als dort, wo sie mit den geigen fideln! (zieht nochmals am joint und wirft ihn dann weg)

beide ab

1.akt / 2. scene …wer schreibt sie?