Harte Realität und knackige Ansichten

Pierroz & Miles Gastbeitrag von J.Broder:
Die OneManShow von Pierroz hat gestern das Szenevolk in der Gotthardbar an der Langstrasse zum Abdampfen gebracht.
Manche Leute quatschten und rauchten vor der Tür als ich während der Performance ankam. Zu spät aber doch noch „zmitsdrin“ um die letzten Stücke zu hören.

Die Performance fordert einen auf, das Gehör vom RadioMainstream zu entschlacken. Riffs, Klangmodule und Patterns werden präsentiert, die eine Hendrixsche Anlehnung zwar ahnen lassen, aber innovativ und eigenständig daher kommen, und Pierroz’ Handschrift im Original und als Erneuerer tragen.

Die Bühnenpräsenz und die Kraft des Ausdrucks lassen keine SmallTalk-wishiwashi oder smarte Streicheleinheiten an den Tischen zu. Harte Realität und knackige Ansichten in phantastischen Geschichten wird geboten und funkig, rockig, mit der Eigenbaugitarre bespielt.

In den scharfen Texten flackern nebst Szenen aus dem Zürcher Stadtleben und der digitalen Welt auch Sehnsüchte nach Natur und Weite auf. Einsamkeit im Establishment drückt sich über contemporary Mundart und Spielfreude aus, mal schräg, mal mutig, immer aber innovativ und neu.

Bin mal gespannt, wohin die Reise geht. Diese Art von PinkPunckRockProtestSongs, um dem ganzen mal einen Namen zu geben, hat jedenfalls das Potenzial, es bis zur Hall of Fame zu schaffen. Also gut hinhören.

Das Publikum jedenfalls hat sich wiedererkannt, frenetisch applaudiert und Kommentare abgegeben wie, „genau so ist es, voll authentisch, fette Klösse, schooo“.

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