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Vandalenakt an der Grafik 15

An der Exposition Grafik 15, die in der Maaghalle in Zürich stattfand, haben gestern Sonntag ein paar Vandalen ihr eigenes Objekt mit Messer und Farbe atackierend zerstört und anschliessend ihr Werk, und die ganze Graffiti – Streetart per Grabrede für tot erklärt. (Death and Resurrection of Style Writing)

DEATH AND RESURRECTION OF STYLE WRITING

„Das habe saumässig Spass gemacht“ erzählte mir Pierroz, der von einem der Aktivisten (Gen Atem) eingeladen worden war, während der Performance mit seinem Bass grossen Lärm zu machen. Pierroz alias Paradox Six konnte oder wollte keine Auskunft geben, wer da sonst noch involviert gewesen sei. War es eventuell die „Altmeister-Crew“?
Er habe beobachtet, dass von den sterblichen Überresten des Objektes Proben gesammelt und aus der Ausstellung heraus, weggetragen worden seien.
„Da kommt noch was…und „die Toten leben schliesslich am dauerhaftesten“ meinte er abschliessend.

Wir werden berichten, sobald die ersten wiederauferstandenen Untoten dieser Art zu nächtlicher Stunde die Stadt verunsichern.

Anonyme Botschaften

Dass unser Spam-Ordner von jungen afrikanischen Frauen bevölkert wird, die bis in die letzten geheimnislosen Ritzen ausgeleuchtet in Erscheinung treten, daran haben wir uns gewöhnt.
Mehr Sorgen bereitet uns zurzeit Botschaften, die von unbekannter Hand, in unseren Briefkasten eingeworfen werden.
Den Inhalt der letzten empfangenen Botschaft drucken wir hier nun ab.
Vielleicht können Sie uns bei der Deutung derselben helfen, oder lassen uns sonst einen hilfreichen Ratschlag zukommen.

wir wissen was ihr da treibt. denkt ja nicht wir wüssten das nicht. wir wissen beinah alles, was ihr da macht. und wir wissen auch warum ihr das macht. ihr könnt nämlich gar nicht anders. denkt nun aber ja nicht, dass wir gegen euch etwas unternehmen werden. nein das werden wir nicht. das brauchen wir gar nicht. mit dem was ihr da treibt, werdet ihr ganz von alleine vor die hunde gehen. da brauchen wir gar nicht noch zusätzlich etwas dafür zu tun. ihr macht das gut. sehr gut sogar. besser kann man das gar nicht machen, als ihr das macht. macht nur weiter so. macht immer weiter so.

Content für Social-Nette

XING informiert über Content Marketing bei Bosch: „unsere Nutzer werden zu Stroytellern“. Bei mir hat dieser Schreibfehler ein Bild von Geschirrspülmaschinen für naturbelassene Einweg-Strohteller vor Augen geführt, die sich einfach recyklieren lassen. (Bosch hat früher ja auch mal Wärmestrahler hergestellt – oder nicht?) Dabei sollte das ganze einer Image-Korrektur dienen – voll in die Hose gegangen. In der Spalte daneben liest man was von Native-Advertising, das neue Zauberwort für altbackene PR ohne Überschrift, quasi aus sich selbst geboren. Angepeilt wird das Nutzer-Potenzial (irgend-)einer Zielgruppe um die Bedürfnisse im gut bekannten, heimeligen Umfeld einzubinden, und ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung hinter vorgehaltener Hand anzupreisen, sozusagen im Flüsterton, schleimig und verdeckt. Man könnte es auch Waschküchen-Advertising, (’tschuldigung) Waschküchen-Werbung nennen, um das auch noch auszudeutschen. Also wegschauen, morgen wird das Hirn von neuer Virtualanmache zugedröhnt. Da leg’ ich mir doch lieber wieder mal die „Finissage“ auf – alle anderen können sie ja gratis runterladen.

Ist Pierroz ein Düsterling?

ach nein, wer behauptet denn sowas? ganz im gegenteil: er gönnt den protagonisten seiner hörstücke sogar urlaub in fernen, paradiesischen destinationen.

reisen sie doch einfach mal mit, zu einer dieser oasen von pierroz, oasen der liebe und der glückserfüllung…

 grau und alt

du bisch grau und alt
bisch grau und alt
ich weiss das tuet weh
so isches halt
bisch grau und alt

dussä isches grau und chalt
s’isch grau und chalt
blibsch lieber dihei
muäterseele ällei

all jahr emal in thailand
ä süässi muuus a diner hand …oh ez wird’s schöööööön…

Lebensfarbe

GEN-ATEM-Tenzin-GyatsoDalai-Lama-feat

mit schwung, farbe aus flachen schalen auf grosse, an die wand geheftete reproduktionen von portraits zu schmeissen, ist nicht gerade jedermanns sache. schon gar nicht wenn es sich um portraits von bekannten und in der welt mit grosser hochachtung verehrten persönlichkeiten handelt.
der dalai lama hier, lächelt hinter den farbgüssen unbehindert weiter, fast so als hätte ihm die kreative dusche spass gemacht.

gen atem kippt mit schwung und der weisheit des reifen künstlers seine farben in diese antlitze und stellt uns so die frage nach der identität des menschen. ob diese heute noch bestand hat, wenn ja, wie wir damit umzugehen gedenken und wenn nicht, ob uns ohne Identität ein lebenswerter Rest an Substanz erhalten bleibt.

…aber ich möchte euch, geschätzte betrachter und leser bei dieser denkarbeit nicht weiter stören.

gen atem und die werke einiger anderer graffiti-künstler, sind in der kolly gallery in zürich zurzeit ausgestellt.