Posts Tagged ‘Original’

Der totale Verlust jeglichen Vertrauens

das hörstück „lüüt“ entstand spontan bei einer session im „bunker“ an einem abend im vergangenen jahr. fish sass am schlagzeug, nino spielte den kontrabass und ich fuchtelte da im würgegriff der schtromgitarre hinter dem mikrofon.

bevor wir mit dem stück begannen, war da noch so ein für uns typisch gesellschaftkritisches gespräch. ich mag mich erinnern, das mich in der zeit meine niedergeschlagenheit, ausgelöst durch das gefühl „des totalen verlustes jeglichen vertrauens“ beschäftigte.

es ist typisch für mich, dass ich den inhalt eines gesprächs, spontan improvisierend aufgreife und die jeweilig angesprochenen emotionen weiterentwickle. manchmal komme ich ins stocken, die worte fehlen, aber es kann auch sein, dass die verse aus mir heraus zu sprudeln beginnen, dass ich mal kurz ausflippe.

im kopf eingefädelt hatte ich nur die eine zeile: „ich glaub dä lüüt, ich glaub ne nüüt“, daraus hat sich dann diese grauslige geschichte entwickelt, wo ich jetzt aber auch nicht mehr sicher weiss, ob das loch im herz und der fünfliber schon dabei war. was aber klar da war, ist diese schroffe, diese beklemmende, würgende stimmung und das ist auch das, was ich anstrebe; eine starke expression, egal was für eine art von emotion dann das ist.

nach den lezten klängen, dem letzten schlag, fragte mich fish als erstes, ob das jetzt „freestile“ gewesen wäre. nino antwortete stellvertretend für mich: „das war es“, mit betonung auf „war“, weil ich bereits am niederschreiben der urfassung war.

15.03.2014, ist das datum, wo dieses hörstück zum erstenmal im rechner als pilottrack auftaucht.

Altpapier

frau mit kaffeemaschine
wir haben da noch einen ganzen karton voll mit materialien, die wir für den video „am schluss“ produziert haben. das sind collagen, gerissen, meist nur aus zwei bildquellen zusammengefügt und von der rückseite her mit wenigen klebstreifen fixiert. im sonnenschein fotografiert, werden die schattenwürfe an den gerissenen kanten sichtbar und stärken so die konturen.

ps: die originale sind mit dem altpapier entsorgt worden, aber die fotos sind noch da.

Der talentierte Meister Pechvogel

pierroz kafeemühle mike merlot, unser hoch geschätzer journalist, webmeister, organisator, gottvater der tollsten cd- booklets ….(freut euch auf das schöne pierroz album), durchlebt eine miese zeit was seine technischen installationen betrifft.

nicht nur die heizung macht gerade jetzt in seiner baracke schlapp wo man sie braucht, auch die computer verweigern sich ihm gerade dann, wenn eine arbeit druckreif ist und der kunde fuchtelt und kurz davor ist, die grossen hunde auf ihn loszulassen. als ob das nicht übel genug wäre, lässt mike die paar wenigen funktionierenden geräte die er noch hat, wie laptop und handy, irgendwo liegen und verliert sie.
kommt’s noch schlimmer? …lies weiter

Safari

achtung achtung!

laut einem letzten eintrag auf twitter ist eine kleine truppe um den leader „aredo“ und seinen „blue shades“ irgendwo in der wüste der südstaaten auf der flucht.
(wir wissen nicht was sie verbockt haben)

sie versuchen nun mit der hilfe von zorro und seinen verwegendsten tricks die grenze von mexiko zu erreichen.
die von drummer-fish aufs web gestellten originalklänge vom schauplatz der tragödie… …sie sprechen bände!

recordet und gemixt von pierroz, dem gewieftesten schall -und rauchmonteur aller zeiten. vom ersten bis zum letzten ton eine vitaltransformer qualitätsarbeit. reinhören!

Der Fänger im Roggen

ich habe letzte nacht endlich wieder einmal lange und gut geschlafen. davor war mir unwohl durch das viele denken. dieses dauernde überlegen warum die leute so viel mist bauen und was ich damit zu tun habe, und ob trotz dem ganzen wahnsinn ein leben in aufrechtem gang noch möglich ist.

diese ganze unerfreuliche fragerei, verdanke ich der lektüre von „der fänger im roggen“. darin wird eine sequenz aus dem leben von einem scheiternden studenten in den staaten anfangs der fünfzigerjahre beschrieben, den so ziemlich alles ankotzt und der auch von sich selbst nicht viel hält.
an einer schlüsselstelle des buches, wo er sich heimlich in die wohnung seiner eltern einschleicht, um dort mit seiner kleinen schwester zu sprechen, sagt die zu ihm:
-„du kannst überhaupt nichts ausstehen“. Als sie das sagte wurde ich noch viel deprimierter.-

dieser dialog haut mich immer wieder um…

jerome d. salinger “der fänger im roggen” original “the catcher in the rye” 1951
ich las die rororo ausgabe aus dem jahr 1966 (neu durchgesehen und bearbeitet von heinrich böll)
das zitat ist aus dem 22. kapitel