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Pierroz: Mir geht es ausgezeichnet

Immer früh auf: Pierroz im Kunstsanatorium Zürich

Mir geht es ausgezeichnet – trotzdem möchte ich mich hier kurz in eigener Sache zu Wort melden, um einigen sich im Umlauf befindlichen Gerüchten, die meinen Geisteszustand betreffen, entgegenzuwirken. Berichte, wonach ich „alle roten Linien überschritten“ hätte, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen: Liebe Freundinnen und Freunde, wertes Publikum: Es geht mir ausgezeichnet.

Ich fühle mich motiviert…

Der Mann im gelben Kleid

© Roman Maeder // Der Mann im gelben Kleid

Susann Klossek und Benedikt Maria Kramer haben kürzlich unter dem Titel „Der Mann im gelben Kleid“ ein freches Stück Literatur in Form eines lyrischen Dialogs veröffentlicht. Wir waren nun unsererseits frech genug, ihnen per Mail zu ihrer Schreibe ein paar Fragen zu stellen. Sie haben unabhängig voneinander uns ihre Antworten zugesandt.

 

Vitaltransformer: In Eurer Schreibe kommt viel Widerwillen zum Ausdruck: Wogegen kämpft Ihr an und wofür setzt Ihr Euch ein?

Susann Klossek: Gegen die Dummheit.

Benedikt Maria Kramer: Ist das politisch gemeint? Aber ja, ich hab zu kämpfen. Nicht unbedingt mit gesellschaftlichen Normen und Mustern, dafür umso mehr mit mir selbst. Also Kramer gegen Kramer. Ha! Vielleicht sind es Dämonen oder nur Selbstmitleid, wer weiß. Die Hoffnung: Wer gegen sich selbst kämpft, kann mit sich auch wieder Frieden schließen.

VT: Ihr habt da einen nicht geringen Anteil an Eros, Sex und Porno in Eurer Lyrik…

Jede Silbe ist Ausdruck prallen Lebens

Klossek/Kramer: Der Mann im gelben Kleid: Freiraum VerlagKopfüber hing die dralle Venus…..

Mit einer atemberaubenden Sinnlichkeit und diesem beinah zeitgleich im Rückspiegel reflektiv abgeklärten Blick, eröffnen Susann Klossek und Benedikt Maria Kramer den lyrischen Dialog ihrer gemeinsam verfassten Dichtung: „Der Mann im gelben Kleid“.

Bis weit über die Hüften waten wir Leser in der Ursuppe menschlicher Gefühlsmomente, Irrungen und Wirrungen. Sehr treffend werden die kommenden Lesungen von Klossek und Kramer, als „Performance der Befindlichkeiten“ angekündigt.
Diese Befindlichkeiten regnen…

Vom Schmecken des Geschmacklosen

kunstraum-reinart-finissage-9-10-2016Eine überaus gelungene Finissage war das, diesen Sonntag am späteren Nachmittag im Kunstraum Reinart in Neuhausen am Rheinfall, wo der Schriftsteller Max Rüdlinger nebst ein paar hevorragenden Kolumnen auch jene las, die er extra für diesen Abend verfasst hatte.
Titel: „Vom Schmecken des Geschmacklosen“.

© vitaltransformer-max-ruedlinger
In diesem brillanten Essay, ging er von dem, auf den ersten Blick her nichtssagenden, konstruierten Ausstellungstitel „Reichtum der Abwesenheit“ aus, um dann gerade genau dort, in diesem Mitteilungsvakuum, dieser vermeintlichen Verweigerung einer Definition, eine befreiende Aussage zu verorten.
Die These ist eigentlich simpel…

Schluck oder Stirb mit Milk + Wodka

Milk+WodkaWir von Vitaltransformer sind klar Fan von der Art die Milk + Wodka macht. Vielleicht weil wir mit ähnlichen Absichten einen verwandt abseitigen Stil kultivieren wie sie. So richtig gesundes, frisch krankes Zeug.

Die Sprache der beiden Künstler Remo Keller und Roman Mäder ist ganz klar die der Bilder, oft auch kombiniert mit Slogans und beides knallt wunderbar rein, in unsere ach so abgestunkene Gegenwartskunst.

Im Gegensatz zu dem vielerorts gezeigten Gewusel,