Pierroz – was bleibt sind irritationen

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was bleibt sind irritationen – ein nettes kleines Büchlein mit lyrischer Kurzprosa unseres Patienten Pierroz. – einige wenige handnummerierte Exemplare für den Freundeskreis.

Wichtig vielleicht noch anzumerken, dass es sich bei dieser Publikation um die Niederschrift eines sowohl psychisch labilen, als auch geistig angeschlagenen Menschen handelt. – D.T.Koller – Heimleiter Kunstsanatorium Zürich

Pierroz - was bleibt sind irritationen - Vitaltransformer - ISBN 978 3 033 09780 3

Pierroz – was bleibt sind irritationen – lyrische Kurzprosa – Vitaltransformer Publikation 2023 – Erstauflage, handnummeriert – isbn 978-3-033-09780-3

»nie zuvor sind die hürden künstlerischer selbstfindung und der emanzipation von gesellschaftlichen zwängen so kühn, glasklar und »identitätskritisch« beschrieben worden, die mit dem bekenntnis zum freiheitstiftenden potenzial der kunst enden.« – Kunstforscherin m.sc. PH Birgit Matter

Pierroz – was bleibt sind irritation – es liest Dominik Dusek – den Schluss von »notizen II«, »alles läuft perfekt, alle machen alles richtig, und dauernd heulen die sirenen.« seite 48, bis »mein menschsein verkommt immer mehr zu einer zwangsveranstaltung.« seite 49

Patient Pierroz

Ausschnitt aus einer Sendung von Studio Linde / Stadtfilter Winterthur vom 6. 9. 2023 mit Tom Combo und Dominik Dusek aka David Drilling – Studiogast: Patient Pierroz

Service Public: Patient Pierroz bei Vitaltransformer

8 Kommentare

  • dazwischen
    die nächstgelegen Zukunft
    ist im Moment
    jüngst vergangen

    Welsch zünglein zügeln züngeln
    Was ist Waage
    nächstwem nächtdem demnächst
    dazwischen

  • keine lyrik ist vermutlich auch keine antwort auf’s hinterfragen der sprache.

    lyrische kurzprosa
    jargon von p. pierroz stilisiert & poetisiert die sprache
    eigentlich schon,
    die er seinen personen [menschen] unterschiebt,
    zum überindividuellen,
    die durch dominik dusek betont vorgelesen werden

    notizen ii
    gleicht einer not durft. meine, deine not.
    notdurft. notdürftig zusammengeflicktes.

    [»zusammengepflücktes« aus den randzonen wäre auch etwas]

    die einen denken viel, andere wenig;
    weniger
    [es wird kaum an der masse, mehrzahl oder menge liegen]
    einige werden sich nichts dabei denken.

    [wieso auch]

    mehr als nur die provokation,
    die sich durch mein hiersein
    und
    nicht weichen begründet.

    [wie, nicht nur widerstand, eine art gegenentwurf, konzept, contentmanagementsystem etc. schaffen?]

  • […] einem als autor, schriftsteller, künstler, maler, musiker, mensch etc. zu liegen scheint: dieser patient p. mit diesem unaussprechlichen namen im sogenannten kunstsanatorium der schweiz, welches von diesem […]

  • […] – Tagesnotizen 15.12.19 – 15. 1.20 Pierroz – was bleibt sind irritationen Unser Patient […]

  • […] und offene formen : schwarz verzinkt, galvanisches verzinkenprojekt: schwarz und schwarzes, «was bleibt sind irritationen»projekt: #daskleineRoteBuch #theSmallredBook 2.editionprojekt: #dasKleineGemälde […]

  • {…} das schwärzeste schwarz – simply science: schwarz ist der nachthimmel!

    nur der mond- und künstliches streulicht vermögen die sicht aufzuhellen.
    schwarz ist der sinneseindruck, sobald jegliches licht zum lesen fehlt.

    das licht wird fast vollkommen verschluckt. das fehlende licht ermöglicht dadurch optische täuschungen, die wie der traum, die halluzination, die einbildung und die bloße vorstellung und vision eines psychisch labilisierten, kognitiv bis geistig angeschlagenen autors, schriftstellers oder einer schwarzen madonna wirken, die vor einer schreibmaschine sitzen. mit den kräftigen anschlägen ihrer fingerkuppen die schwerfällige mechanik der tasten bedienen, aufspringen –

    halbbekleidet durch’s zimmer schreiten – am fenster stehen

    bleiben

    am schaufenster {…} münz vergessen, um etwas einzukaufen, einzuwerfen, damit die melodie weiter spielt und nicht wieder so schnell verklingt, wie der sound der angeschlagenen schreibmaschinentasten, wo das e klemmt. diese type e, die nie das farbband
    er-
    reicht, sichtbar auf dem eingespannten papierbogen: leerstellen, kein zwiebelfisch erscheint.

    100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.
    100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.
    100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.
    100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.
    100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.
    100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.100.

    blätter,
    schwarze „büchlein“ mit denke,
    keiner geschichte und kalendersprüchen verschenken:

    „Ein schlauer Mann (dieser Patient Performance Pierroz Placebo) hat einmal gesagt, es gäbe keinen wirklichen Unterschied zwischen
    einem Mystiker und einem Wahnsinnigen. Beide begeben sich auf Reisen in ihr Inneres,
    verlassen dabei die Grenzen des Ich und tauchen ein in die Erfahrungswelt jenseits der
    menschlichen Sinne. Während der Wahnsinnige allerdings darin verhaftet verbleibt und den
    Weg zurück nicht mehr finden kann, hat der Mystiker die Möglichkeit, in die Wirklichkeit
    zurückzukehren.“ Cassius schmunzelt. „Ehrlich gesagt, ich habe nie allzuviel von dieser
    These gehalten. In all den Jahren habe ich nicht einen erlebt, den die Begegnung mit der
    anderen Welt nicht gewandelt hätte. Unsere #Reisen verändern uns. Es ist wie mit den
    Krankheiten, welche die Seefahrer von jenseits der Meere mit in die Heimat bringen. Uns
    Mystikern ergeht es ebenso. Unser Fieber ist ein Fieber des Geistes. Und, gib acht, Sarai, es
    kann ansteckend sein.“ {zitat mit einfügung ( dieser patient)} – für den heimleiter d.t.k.

    abschließende fragestellung:

    „bestehen zwischen dem einfachen leiden und den vielfachen visionen eine
    verbindung?“

    mögliche antwort kunstforschung:
    im begriff „#schwarzmalerei“ steckt zuerst „natürlich“ die farbe „schwarz“. obgleich einige behaupten, dass es die farbe schwarz gar nicht gäbe, da es ein fehlendes verhältnis zu licht sei. in der wortkombination „schwarzmalerei“ taucht ja der begriff #schwarz vereinzelt in der malerei und den anfängen des #buchdrucks auf, der damals sogenannten „schwarzen kunst“, welche leicht zu verwechseln ist mit den schwarzen künsten: der magie, alchemie, alternativen kombinationen aus naturphilosophie, chemie und pharmakologie und so weiter

    @kunstforscherin kunst der kunst therapien kommentierend

    • Liebe Kollegin, liebe Kunstforscherin Matter,

      herzlichen Dank für Deine durchwegs klugen Anmerkungen die Werkeleien unseres Patienten Pierroz betreffend. Deine ersten Sätze, so mein Eindruck, beziehen sich wohl in ihren Kernaussagen auf Pierroz Video »Namenlos verloren gehn«. Ein Werk, das wir gerne unveröffentlicht gesehen hätten, was aber leider im Widerspruch zum aktualisierten und bereits unterzeichneten Qualitätsmanagement-Index QM-2.25 gestanden und uns durch seine Veröffentlichung leider verschiedentliche Unanehmlichkeiten beschert, u.a. die Aufmerksamkeit der Ärzteaufsichtsbehörde auf unsere Institution gezogen, die grosszügigen Rabatte eines für uns wichtigen Medikamentenproduzenten gefährdet hat, rundum alles Vorkommnisse, die ich in der Funktion als Heimleiter des Kunstsanatoriums doch tendenziell eher zu vermeiden bemüht bin…

      Den von Dir erwähnten Vergleich zwischen den beiden Wahnsinnserscheinungen, einerseits den der Mystiker, zu denen, gemäss meiner Nachfrage unser Patient Pierroz auch die Kunstschaffenden zählt, und jenen der quasi normalen Irren, stammt höchstwahrscheinlich aus einem Gespräch, das Du mit ihm, bei einem der letzten, leider selten gewordenen Sitzungen, hast führen können, und dessen Rapport, wie ich betrübt feststellen musste, irgendwo hier in den Untiefen unserer Administration ein geeignetes Versteck gefunden hat. (…)

      Persönlich stimme ich Dir natürlich zu, dass einerseits von dieser Mystik versus Wahnsinn-These nicht viel zu halten ist und auch, dass die Reisen, welcher Art auch immer, in uns irreversible Veränderungen anstossen. So wie ich meinen Patienten aber einschätze, nimmt er diese Veränderungen als eine Art »Kunst der Wunde« in Kauf, ohne ihnen speziell Beachtung zu schenken, was natürlich die gefährlichen Abgründe einer Selbstverharmlosung in sich trägt, mehr noch, es scheint so, dass er der Überzeugung ist, dass der Versuch einer Positionierung an einem von ihm benannten »Ort ohne Wunde« einer der grausamsten und auch unvorstellbarsten Unternehmungen wäre und in ein definitiv unheilbares Irrsein führen würde, eine Überzeugung, die wiederum auch ich mit ihm zu teilen geneigt bin, obwohl ich mich grundsätzlich davor hüte, mit ihm, also meinem Patienten, irgendwelche Überzeugungen zu teilen.

      Die Therapieversuche unseren Patienten Pierroz betreffend gehen noch immer und bis auf weiteres dahin, dass wir versuchen, ihn auf eine Akzeptanz eines „moderaten Irrseins“ zu trainieren, einen Modus, den er übrigens selbst einmal skizziert hat, und wir darum, nebst seinem latenten sexuellen Fehlverhalten und trotz seiner diversen laufend neu in Erscheinung tretenden neurologischen Entwicklungsstörungen, mit einer gewissen Berechtigung, längerfristig, sprich den Fokus auf einen im klinischen Sinne erweiterten Zeithorizont richtend, auf einigen Erfolg hoffen dürfen.

      Deine abschliessende Frage betreffend, liebe Kollegin, ob denn eine Verbindung zwischen einem einfachen Leiden und vielfachen Visionen bestehe, möchte ich mich folgendermassen äussern: Ich favorisiere in solchen und ähnlichen Fällen klar das von mir entworfene sogenannte »Kassandra-Modell«, das sich auf die Grundsätze eine eher trüben bis eben schwarzseherischen Voraussicht oder eben seherischen Gabe bezieht, denen aber, so wie es in der mythologischen Vorlage gesetzt ist, die Tragik anhaftet, dass diesen Sichten niemand Glauben schenkt; nicht schenkt infolge Unglaube, noch zu schenken bereit ist infolge fehlender Akzeptanz der vorausgesagten Ereignisse. Parallelen zur Gemengenlage aktueller Ereignisse der Gegenwart sind nur schwer zu unterdrücken und ich beobachte bei unserem Patienten seit einiger Zeit Tendenzen, dass er diese Verbindungen – da haben wir sie, die Verbindungen – geradezu, man muss beinahe sagen, mit neuaufkeimend aggressiver Virulenz forciert.

      Ich verbleibe verhalten optimistisch und mit freundlichen Grüssen
      D.T.Koller – Heimleiter Kunstsanatorium, Vorstandsvorsitzender Schweizer Kunstsamariter

  • ohne #fussnotenapparat, dies erscheint bemerkenswert

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