mich nähm doch langsam wunder
wann denn nun dieses dasein
zu sein beginnt

ich sitze da und gucke mir
die werbung dafür an

das dauert und dauert

ich habe nun schon derart lange
werbesendungen
für dieses dasein angeschaut

dessen existenz sich aber bislang
nicht durch ein kleinstes zittern

angekündigt hat, dass
begänne nun wirklich ein solches

mit allen mitteln der propaganda
beworbenes dasein

ich es gleich plattmachen müsste
mit einem hammer vielleicht

käme mir grad einer in die hand
und sonst mit blossen füssen

denn wenn ich zu lange auf etwas warten muss
und es kommt und kommt nicht
dann beginne ich es zu hassen

es kommt gar nicht darauf an
was es ist oder nicht ist

ich wollt‘ ich wär normal
doch dieses von der propaganda beworbene dasein

habe ich wirklich auf den tod zu hassen begonnen
das sei doch völlig normal, sagst du
völlig normal

Text: »ich wollt‘ ich wär normal« (aus manuskript: alles in fetzen reissen, verriss II, varianten, »das verworfene« 2024, überarbeitet 2025, pierroz vitaltransformer)

Musik: Patient Pierroz Vitaltransformer

Notiz I: dieser Pierroz Song »ich wollt‘ ich wär normal« ist Teil des Liederyklus »sieben lieder voller fehler«

Notiz II: Die Songzeile »ich wollt‘ ich wär normal« ist die eingedeutschte Verszeile aus einem Song der Band »Die Aeronauten« namens »I Wish I Was Normal« – „ich wollt‘ ich wär normal, ich wollt‘ ich wär wie du, dann hätt‘ ich normale Träume, die nie in Erfüllung gehn«

Der Song »I Wish I Was Normal« ist 1993 auf der Aeronauten CD-Maxi »Bettina ich wollt‘ ich wär tot« publiziert worden, welche aber seit gefühlten zweitausend Jahren vergriffen ist. (Heimleiter D.T.Koller Ende Februar 2025)

Service Public: Pierroz »was bleibt sind irritationen bei Vitaltransformer // Kurzlesung bei Youtube von Dominik Dusek, Radiostudio Linde Winterthur // Pierroz bei Vitaltransformer // Pierroz bei Bandcamp

Recordet, gemixt und gemastert zwischen Dezember 2024 und Februar 2025 in den Tonitronic Labs bei Langenthal