Patient Pierroz – Sinnlos

Vitaltransformer -Kunstsanatorium -Sinnlos - Kulturkritik

die tage ziehn vorbei
mir ist so ziemlich alles einerlei
und niemand zählt die stunden
die ich da steh

die jahre ziehn vorbei
ich atme diesen einheitsbrei
und niemand zählt die runden
die ich da dreh

ich bin nur noch müde
alles macht mir angst
nichts macht mir mehr freude
lass mich in ruhe
wenn du kannst

Schweiz, Schaffhausen, Randen, Hagen, Winter 2009/10

das leben zieht an mir vorbei
doch was ist schon dabei
bald ist’s überwunden
und nichts tut mehr weh

ich bin nur noch müde
alles macht mir angst
nichts macht mir mehr freude
lass mich in ruhe
wenn du kannst

ich will nicht sinnlos sein
nein, ich will nicht sinnlos sein
ich will nicht sinnlos sein
nein, ich will nicht

Text und Musik: Patient Pierroz

Aufgenommen in den Bunkerstudios Zürich 2012 und im Tonitronic Laboratorium komplettiert 2025 // Gemischt und Gemastert: Tonitronic Laboratorium bei Langenthal, 2025

Video, Idee und Produktion: Vitaltransformer 2025 // Fotografie, Vitaltransformer Archiv: Schweiz, Schaffhausen, Randen, Hagen, Winter 2009/10

Service Public: Pierroz bei Bandcamp

Notiz: Unser Patient Pierroz, Grossmeister in Sachen Trübsalblasen, zerrt mit »Sinnlos« seinen ersten Song in diesem noch jungen 2025 ins schale Licht der Öffentlichkeit.

Solches und ähnliches wird für den einen oder anderen, trotz allen berechtigten Bedenken, die sinnreichste Beschäftigung sein, um einen Umgang mit dem Unfassbaren und der Tragik des menschlichen Tun und Lassens, also auch des eigenen, zu finden – oder wie es ein mit unserem Patienten Pierroz befreundeter Kunstschaffender einmal treffend ausdrückte:

»Nur durch den regelmäßigen Gang ins Atelier und den kreativen Auseinandersetzungen an der Leinwand gelänge es ihm, ein einigermassen für seine Umwelt erträglicher Mensch zu sein.«

Heimleiter Kunstsanatorium und Vorstandsvorsitzender Schweizer Kunstsamariter, D.T.Koller, Zürich, Januar 2025

9 Kommentare

  • Ciao Pierroz, sehr schöner Song, Gratuliere.
    Das Zitat da im letzten Abschnitt kommt mir verdächtig bekannt vor.

    • Herzlichen Dank für die Blumen lieber A., und ja, dieses Zitat erfreut sich einem stetig grösser werdenden Bekanntheits- und Wirkungsgrad. Die Gründe dafür liegen, so vermute ich, in der Entschiedenheit, der Dringlichkeit, und der dadurch erwirkten entwaffnenden Aufrichtigkeit dieser Aussage. Zeugnisse einer Haltung, die selten anzutreffen ist, und noch seltener innerhalb unserer Kommunikation ihren Ausdruck findet.

      Mit besten Grüssen
      Patient Pierroz

  • die tage, jahre ziehen vorbei _ nein, ich will nicht sinnlos sein, vorbemerkung : angst als prinzip. die sehnsucht nach einer unkündbaren beziehung, das ungehagen mit dem eigenen typ, sobald die gewinner alles nehmen, diese statuspanik in der gesellschaftlichen mitte, alltägliche »kämpfe« auf der unteren etage, dies brüchige ich, niemandsherrschaft, emotionsmacht, die angst der anderen, die verhaltenlehren der generationen ohne danksagungen

    • Herzlichen Dank liebe Birgit für diese recht schöne und auch zutreffende Sammlung der Ingredienzien dieses Pierroz Songs. Diese Sammlung liesse sich beliebig fortführen, zum Beispiel mit: zum seichten Dahindümpeln und zur Selbstzensur verflucht sein, infolge verkaterter oder verunsicherten Kulturemeinschaften – aufkeimende Lustlosigkeit aus dem etwas zu machen, was aus einem gemacht worden ist (Sartre) – des weiteren, nebst dem Unbehagen mit dem eigenen Typ, auch das Unbehagen in der Welt. etc., etc., …

  • https://www.deutschlandfunk.de/franz-josef-czernin-ein-anderes-licht-metaphern-und-literatur-100.html : Gedicht, Poesie, Lyrik … als „Messer“, die schneiden, wenn sie geschärft worden sind: gelesen oder gesungen _ ||| der Großknecht hatte dazumal das BROT zu schneiden, eine Kunst und eine sehr schwere Arbeit: ein Brot wog 30 Pfund

  • und besaß etwa die größe von 20 x 30 x 40 cm; es war der ehrgeiz eines jeden großknechtes gleichmäßige und sehr dünne scheiben zu schneiden. die scheiben durften nur etwa 3 bis 4 mm dick sein, dann waren sie gut. dabei eine schnitte über den ganzen brotlaib von 30 cm zu schneiden, ist wahrlich nicht so leicht. für jede dickere oder verunglückte schnitte wurde er gehänselt.

  • https://kunstderkunsttherapie.com/2025/02/12/inspiration-aus-pierroz-kultur-und-selbstzensur/

    »das re:post:e:n will,
    die tiefere bedeutung von songs, texten, lyriken, poesien verdeutlichen.

    dies re:post:e:n will zeigen, wie
    musikalische zutaten: pierroz‘ song entschlüsseln«

    • Werte Kunstforscherin Matter

      zuvörderst ein herzliches dankeschön für die unserer unternehmung vitaltransformer und im speziellen unserem patienten pierroz angediehenen aufmerksamkeit.

      dann ein gedanke zum titel »kultur und selbstzensur«: man könnte jederzeit und genauso ungeniert auch die kultur der selbstzensur und die reaktionen darauf ins blickfeld der kunstkritik ziehen. „zwischen den zeilen stand geschrieben, dass in zukunft nichts mehr zwischen den zeilen stehen würde“.

      dann zur aufgabestellung einer tieferen deutung und entschlüsselung der lieder unseres patienten pierroz: bei entschlüsselungen sollte man sich immer vorgängig fragen -dies mein tipp*-, was einen denn eigentlich drängt, in einem werk einen tieferen sinn, denn vielleicht ist es dann ohnehin nur purer blödsinn, zu entdecken, und ob denn intellektuelles werkzeug dafür ein taugliches ist.

      *dieser tipp ist der eines toten, der also weiss, was es heisst, was für aller arten von schlüsseln und dazugehörigen türen es gibt und was dahinter einen erwarten kann…

      nicht kritisch, sondern beinah mit begeisterung nahm ich deine idee dieser angekündigten oder anskizzierten serie »patientendialoge und gespräche mit toten« auf. das könnte eine an didaktischer fülle satte unternehmung werden – wohlan!

      dann noch eine bemerkung zu den bildbeiträgen: nun ja, ich denke mal, dass es sich bei diesen exponaten um mit KI geschaffenen werke handelt. inwiefern das resultat unter der beschränktheit des auftraggebers oder/und der beschränktheit des zur verfügung gestellten materials leidet, kann ich nicht beurteilen.

      was auf mein gebrochenes auge trifft, glaube ich in der umgegend einer art revue der globalen durchschnittsblöde verorten zu dürfen, welche bei mir als ein toter auf wenig, um nicht zu sagen auf keine neugier für weitere solcher arbeiten stösst, egal wieviel energie der rechner auch immer in einen »sharp focus on the main subject and intricate details« verbraten hat.

      ich habe gesprochen, D.T.Koller (Der Tote Koller – nicht nur unter Toten ein oft genannter Name), seines Zeichens Heimleiter Kunstsanatorium Zürich und Vorstandsvorsitzender Schweizer Kunstsamariter, Februar 2025

      Antworten

  • im prinzip war eine schnitte, auch nur wieder eine neue und kurzfristige wand_

    https://youtu.be/RvUeTzcBdsI?si=oEPmHVel2b5g4h5C

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