Placebo 2

Ich denke oft, denke oft das Gleiche. Es gleicht mich andauernd an. Das Ungleiche wird mir völlig schnurzegal. Läuft ja sowieso aufs Gleiche hinaus. Wer möchte da noch vergleichen?
Ich bestelle ein anderes Leben!

Die Idee dahinter ist klar. Im Vorspann zur Idee könnte ein Vorspiel abgehen. Geht es aber nicht! Vor dem Vorspiel kommen die Vorhänge zum Vorschein. Hinter dem Vorschein steckt die Idee! Nach uns die Flut der Sünden.

Der Urknallknopf brennt durch und durch. Ab gehts! Ein hören und sehen. Kathastrophale Mehrwertsignale. Auf Schwung nach Sex-Uhr. Liebesleid im Wörterkleid. Möchte gern. Hatte schön. Alles ging gut. Wie geht es? Danke der Umfrage!

Vandalenakt an der Grafik 15

An der Exposition Grafik 15, die in der Maaghalle in Zürich stattfand, haben gestern Sonntag ein paar Vandalen ihr eigenes Objekt mit Messer und Farbe atackierend zerstört und anschliessend ihr Werk, und die ganze Graffiti – Streetart per Grabrede für tot erklärt. (Death and Resurrection of Style Writing)

DEATH AND RESURRECTION OF STYLE WRITING

„Das habe saumässig Spass gemacht“ erzählte mir Pierroz, der von einem der Aktivisten (Gen Atem) eingeladen worden war, während der Performance mit seinem Bass grossen Lärm zu machen. Pierroz alias Paradox Six konnte oder wollte keine Auskunft geben, wer da sonst noch involviert gewesen sei. War es eventuell die „Altmeister-Crew“?
Er habe beobachtet, dass von den sterblichen Überresten des Objektes Proben gesammelt und aus der Ausstellung heraus, weggetragen worden seien.
„Da kommt noch was…und „die Toten leben schliesslich am dauerhaftesten“ meinte er abschliessend.

Wir werden berichten, sobald die ersten wiederauferstandenen Untoten dieser Art zu nächtlicher Stunde die Stadt verunsichern.

„Apfelblüten“ oder „In der Nacht alleine am Küchentisch sitzend“

blüten der nacht

frakturen, bruchstücke, zersplitterndes erinnern, in den frühling verwelkt, vom blütenstaub blind und taub, im trockenen mund die worte formlos schluckend, dann wieder erbrechend, aus mir blutend, alleine, so verflucht alleine mit diesem sehnen und suchen, das schmuckstück an der brust zärtlich küssend, die tränen die nicht wissen wohin sie fliessen sollen, weil alles gut ist und doch schmerzt, gesund ist und doch weh tut, die zeit die sinnlos gefriert, das essen, das nur das trennende nährt, dieser mich in die knie zwingende, unsägliche verlust.

Anonyme Botschaften

Dass unser Spam-Ordner von jungen afrikanischen Frauen bevölkert wird, die bis in die letzten geheimnislosen Ritzen ausgeleuchtet in Erscheinung treten, daran haben wir uns gewöhnt.
Mehr Sorgen bereitet uns zurzeit Botschaften, die von unbekannter Hand, in unseren Briefkasten eingeworfen werden.
Den Inhalt der letzten empfangenen Botschaft drucken wir hier nun ab.
Vielleicht können Sie uns bei der Deutung derselben helfen, oder lassen uns sonst einen hilfreichen Ratschlag zukommen.

wir wissen was ihr da treibt. denkt ja nicht wir wüssten das nicht. wir wissen beinah alles, was ihr da macht. und wir wissen auch warum ihr das macht. ihr könnt nämlich gar nicht anders. denkt nun aber ja nicht, dass wir gegen euch etwas unternehmen werden. nein das werden wir nicht. das brauchen wir gar nicht. mit dem was ihr da treibt, werdet ihr ganz von alleine vor die hunde gehen. da brauchen wir gar nicht noch zusätzlich etwas dafür zu tun. ihr macht das gut. sehr gut sogar. besser kann man das gar nicht machen, als ihr das macht. macht nur weiter so. macht immer weiter so.

Content für Social-Nette

XING informiert über Content Marketing bei Bosch: „unsere Nutzer werden zu Stroytellern“. Bei mir hat dieser Schreibfehler ein Bild von Geschirrspülmaschinen für naturbelassene Einweg-Strohteller vor Augen geführt, die sich einfach recyklieren lassen. (Bosch hat früher ja auch mal Wärmestrahler hergestellt – oder nicht?) Dabei sollte das ganze einer Image-Korrektur dienen – voll in die Hose gegangen. In der Spalte daneben liest man was von Native-Advertising, das neue Zauberwort für altbackene PR ohne Überschrift, quasi aus sich selbst geboren. Angepeilt wird das Nutzer-Potenzial (irgend-)einer Zielgruppe um die Bedürfnisse im gut bekannten, heimeligen Umfeld einzubinden, und ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung hinter vorgehaltener Hand anzupreisen, sozusagen im Flüsterton, schleimig und verdeckt. Man könnte es auch Waschküchen-Advertising, (’tschuldigung) Waschküchen-Werbung nennen, um das auch noch auszudeutschen. Also wegschauen, morgen wird das Hirn von neuer Virtualanmache zugedröhnt. Da leg’ ich mir doch lieber wieder mal die „Finissage“ auf – alle anderen können sie ja gratis runterladen.