Ich weiss nicht. Vielleicht muss man den Werdegang dieser legendären Jazz-Kappelle namens OM miterlebt haben. Hab‘ ich nicht. Aber diese, nach dem Ableben von Fredy Studer, dem Drummer dieser Formation, ins Leben gerufenen Reload-Version, überzeugte mich nicht.

Das im Luzerner Südpol Gebotene überzeugte mich nur nicht, ich kriegte zusehends schlechtere Laune. Geboten wurden doch eher schwächelnde Eigenkompositionen, performt von Noten lesenden, nebeneinander her oder dann aneinander vorbei spielenden Jazz-Musikern; ein über weite Strecken kraftloses, inspirationsarmes Dümpeln. Warum so gehässig, ging ich vielleicht mit zu hohen Erwartungen hin?

Es gab einige wenige Momente, wo eine gemeinsame Bewegung zu erahnen war, woraus sich ein energetisches Spielen und vielleicht auch ab und an ein paar Interaktionen, und in der Folge ein für das Publikum zugedachtes spannendes Hörerlebnis hätte ergeben können. Hätte. Die seltenen, hoffnungsversprechenden, aber leider nicht eingelösten Impulse kamen, wenn dann welche kamen, von den beiden Drummern Gerry Hemingway und Tony Buck.

Den beiden Drummern ja, es braucht, soviel ist nun klar, mindestens zwei Drummer, um sich der Wumme des verstorbenen Fredy Studer anzunähern. Bobby Burri am Tieftöner verwaltete das zu Spielende wie ein amtsstubentrockener Buchhalter, Urs Leimgruber quitschte mit seiner Sopran-Tröte weit verstreut in hörnervzermürbenden Registern, und Christy Doran wandelte die meiste Zeit durch seinen Effektpedalgarten, was, wenn man weiss, dass der Mann Gitarre spielen kann, auch nicht der Bringer ist.

So war und und blieb das Konzert für mich die Teilnahme an einem freudlosen Aufgaren von nicht wirklich schmackhaftem, lendenlahmem konstruiertem Konzept-Zeug. Schade, eigentlich müssten sie’s besser wissen. Das Publikum applaudierte höflich und die Altmeister waren guter Dinge, und schienen von ihrem Tun und deren Relevanz überzeugt zu sein. Ich war es nicht.

D.T.Koller, Kulturmagazin Vitaltransformer

Service Public: OM – ElectroAcoustiCore

Tour 2024 // OM FRAGMENTE in Memoriam Fredy Studer with Gerry Hemingway and Tony Buck