Mein Mund hat auch gerne Salzstangen

„Mein Mund hat auch gerne Salzstangen“ oder „meine Zunge schläft noch“ oder „ich habe ihre Stimme in meinem Körper gespürt“, solche Aussprüche fallen im 2010 erschienenen Buch „Tauben fliegen auf“ (Jung und Jung) . Nach „Im Schaufenster im Frühling“ war es das zweite Buch von Melinda Nadj Abonji. Auch im aktuellen dritten Buch mit dem Titel „Schildrötensoldat“ wird der Leser wieder diese Sätze eigener Machart, wie zb. „…und meine Mutter hat in ihrem Mund ein Feuer angesteckt“

entdecken.

Ich habe solche mit beinah kindlich verspielter Ausdrucksfantasie gebildete Sätze zum ersten mal bei aus Ungarn und Rumänien stammenden Schriftellerinnen kennen – und lieben gelernt. In „Gedichte mit Sprachfehlern“ unserer wilden Kata aus Ungarn, bei Herta Müller und bei Aglaja Veteranyi aus Rumänien: „wenn das Herz aus dem Mund wächst“ oder „eine Stimme im Koffer mitgenommen“ oder „in den Augen meiner Mutter wurde es Nacht“ (Zitate aus: „Das Regal der letzen Atemzüge“ von Aglaja Veteranyi)

Die Muttersprache von der aus Serbien stammenden Melinda Nadj Abonji sei die ungarische. Da die rumänische und ungarische Sprachen eigentlich nicht nah verwandt sind, frage ich mich, ob die Quellen dieser speziellen Ausdrucksweise vielleicht im „osteuropäischen Gemüt“ zu finden sind, falls es so etwas überhaupt gibt?

Kata: bei Vitaltransformer, bei Simpleseite und bei Instagram (gemeinsam mit David Morrison)
Aglaja Veteranyi bei Viceversaliteratur
Herta Müller beim Hanser-Literaturverlag
Melinda Nadj Abonji beim Surkamp Verlag

2 Kommentare

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