mit schwung, farbe aus flachen schalen auf grosse, an die wand geheftete reproduktionen von portraits zu schmeissen, ist nicht gerade jedermanns sache. schon gar nicht wenn es sich um portraits von bekannten und in der welt mit grosser hochachtung verehrten persönlichkeiten handelt.
der dalai lama hier, lächelt hinter den farbgüssen unbehindert weiter, fast so als hätte ihm die kreative dusche spass gemacht.
gen atem kippt mit schwung und der weisheit des reifen künstlers seine farben in diese antlitze und stellt uns so die frage nach der identität des menschen. ob diese heute noch bestand hat, wenn ja, wie wir damit umzugehen gedenken und wenn nicht, ob uns ohne Identität ein lebenswerter Rest an Substanz erhalten bleibt.
…aber ich möchte euch, geschätzte betrachter und leser bei dieser denkarbeit nicht weiter stören.
gen atem und die werke einiger anderer graffiti-künstler, sind in der kolly gallery in zürich zurzeit ausgestellt.
Ein Kommentar
toll, diese arbeit. ganz klar wiedereinmal ein „gen„-iestreiche von gen atem. es sind da so viele substanzielle aspekte mit drin, ich weiss gar nicht wo ich hindenken- und schauen soll:
der vandalenakt gegen die bilder als solches (inkonoklast),
die destruktion von mythenumrankten persönlichkeiten,
die kritische hinterfragung von: persönlichkeit, identität, individualität….
…und ich frage mich auch gleich warum wir so fixiert auf gesichter sind? …wie wenn es das maul eines säbelzahntigers wäre, der gleich zubeisst? …weil von uns dort die grösste gefahr droht?, oder weil wir meinen dass die Gefahr dort am frühesten erkennbar ist?