Ich würde mir zutrauen Katas‘ Bildwerke, lägen sie mit Arbeiten anderer auf einen Haufen geworfen, herauszupicken. Ihre Art der Komposition, verwendeten Formen, Motive, Farbpalette usw., glaube ich wiedererkennen zu können.
Bislang ist da meist ein flächig einfarbiger Hintergrund, darauf in matten Pastellfarben die Motive, die oft von einem stärkeren Farbstrich umrandet sind. Das Figurative ist spielerisch, teils fast kindlich, erinnert einen vielleicht an naive, ins futuristische transportierte Bauernmalerei. Es sind Erzählungen aus Katas alter Heimat Ungarn, der Pusta. Sie haben etwas verträumtes, phanthastisches, haben Humor. Ein Lächeln ist darin, Freude auch. Mitunter auch eine Träne, der Wehmut wegen, dem Traurigsein zuliebe.
Es sind wiederkehrende Motive, die Hasen zum Beispiel, die Füchse, die Erdbeeren, die Marienkäfer, immer wieder auch Zweige, symbolisch angedeutete Pflanzenwelten, der Popart nahe. Auch in der Malweise, das einfarbig Flächige mit den Umrandungen. Die Arbeiten sind in Öl geschaffen, das passt, Acril wäre zu laut, denk‘ ich mir.
Die neueren und neusten Arbeiten gehen nun stark Richtung Brut und Primitivismus. Die Themen und Titel greifen an die Existenz, zeigen Bruchstellen unserer Gesellschaft, Notsituationen: »Bettlerin vor dem Rothaus« »Der Arbeitslosenamtbeamte führt die Arbeitslosen in die Dunkelheit in Zürich« oder »Menschenschlange vor dem Schalter im Sozialamt«.
Noch vermisse ich in diesen aktuellen Arbeiten die Souveränität und Harmonie jener vorangegangenen. Sie sind teils schrecklich anzuschauen, tun weh. Ich habe den Verdacht, das ist Absicht. Ich kenne Kata nicht als eine, die um Dekoratives zu schaffen zum Pinsel greift. So nehme ich also ihren Neo-Expressionismus ernst und beisse mich durch….
Ausstellungen ständen an, seien in Vorbereitung, informiert mich Kata Branner. Wenn da gewieft kuratiert wird, denke ich bei mir, werden das mehr als nur interessante Kunstveranstaltungen, sondern solche mit Saft und Kraft.
Weitere Beiträge bei Vitaltransformer von und über Kata: Im Zürcher Tram, Der erste Maikrampf, Kata: Schreck aller Kulturredaktionen, Erwähnung in einem Beitrag über Literatur aus Serbien, Rumänien und Ungarn: Mein mund hat auch gerne Salzstangen,
Kata aka Kata Attack aka Katalin Branner im netz: Simplesite, Instagram
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