So, oder auch: „wänn mer vom Alter redt isch mer scho g’faltet und fett“ – lauten Zeilen in Jurczok1001 aktuellen Minimal Mundart Track „Chum mir schlafed“. Ein von Anfang an verstörend sperriges Liebeslied, da uns Jurczok gleich in der ersten Strophe mit dem Ausdruck „miteinander schlafen“ ohrfeigt, der sprachlich etwa geradeso eine Bankrotterklärung ist, wie das auch gern verwendete Wortgebilde „Liebe machen“. Weitere Schmeicheleien folgen…
Nun wir sind doch sehr gespannt: Jurczok1001, Zürcher Wortathlet – und Klempner, entert demnächst die Bühnen mit seinem neuem Programm. Laut Pressetext seines Vertriebspartners Irascible habe er anfangs Jahr in NewYork durch die Strassen schwadronierend, Aufschriften von T-Shirts seiner Artgenossen sich notiert und daraus neue Textformate (Shirt Stories) geschaffen.
Das Mensch kann aber auch hervorragend singen und zeitgenössisch musizieren. Aufmunternd ist auf jedenfall sein (trotz Förderpreis und Werkjahr) liebevoll kultivierter Wagemut, mittels verqueren und randständig ausgemergelten Kompositionen, einem das Zahnfleisch blank zu fegen.
Sei lieber Jurczok, unserer Zugeneigtheit und einem herzlichen Dankeschön für Deine, uns nun zu erwartenden Boshaftigkeiten, im Voraus gewiss.
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