Fatum – Drei Pfade ins Nichts. Da kann man nun also mit sechs Zwischenlandungen und der Klossek um den Globus eiern. Als quasi siebte Zwischenlandung gibts als Dreingabe noch die Klossek selber. Ihr Inneres, respektive was davon übrig geblieben, nachdem die Liebe mittendurch gebrettert ist.
Und doch, im Gegensatz zu den Reisezielen, die alle bereits im Arsch oder auf bestem Wege dorthin sind, behält Susann Klossek für sich selbst, wenn auch nur niederschwellig, eine Prise Romantik zurück. Und Sex. Und wenn es auch nur noch für einen masturbierenden Irgendwer vor ihrem Bungalofenster reicht. Immerhin.
»Als ob das eine Bedeutung hätte, dieses Menschsein. Als ob es einen Menschen interessieren würde, dass da andere Menschen herumleben«, schreibt die Berg in ihrem Roman GRM. Berg’s Einwände sind berechtigt und lange, so meine Witterung, wird sich auch die Klossek keine Romantik mehr antun wollen. Sex schon.
Sonst bin ich natürlich glücklich darüber, wo Klossek überall in die Scheisse getreten ist und ich es nicht tun muss. Als ein mustergültiger Reisemuffel reise ich aber überaus lesend gerne mit der Klossek, und meine schwarzhumorigen Veranlagungen laben sich an der Poesie, mit der sie all diese abwegigen Orte beehrt.
Nach der Lektüre ihrer in Road Poems gefassten stoischen, bis desillusionierenden Rapporte, fühle ich mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass ich mir diese Trips sparen werde. Nicht viel anders als hier, scheinen auch anderswo die Idioten auf der Überholspur zu sein, egal ob in der Pustza auf Borneo, oder im heimischen Zürich. Zürich, Boah!
Der Niedergang ist also beschlossene Sache. So ist auch der Titel »Drei Pfade ins Nichts« ohne Verklärung, sondern wortwörtlich zu nehmen, ausser dass natürlich mehr als nur drei Pfade ins Nichts führen. Es sind, nebst dem eigenen, derer viele.
Text: Pierroz // Beitragsbild: »der Tag an dem ich auf Machiavelli wartete«, (Ausschnitt) © Susann Klossek // Photographie: Vitaltransformer
Fatum – Drei Pfade ins Nichts – Leseprobe: »Im Radio spielen sie Wind of Change
einer der beschissensten Songs der Neuzeit«
Lesungen / Literatur Shows: Rote Fabrik, Do. 16. Dezember 2021 – Fatum et Cliche (Fabrik am Wörter-See) // Villa Grunholzer Uster, Freitag, 21. Januar 2022 (offizielle Fatum-Buchlaunch)
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Susann Klossek bei Vitaltransformer: Rezension Varanasi – Endstation Ganges // Der Mann im gelben Kleid // Jede Silbe ist Ausdruck prallen Lebens // Darf ich Ihnen das Fick Dich anbieten? Susann Klossek bei Echo Kollektiv News: Susann Klossek – Varanasi
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