Wie gerne wäre ich ein Bergwald oder das Wesen eines Flusses, der sich als bildender Teil durch eine von ihm geformte Landschaft fliesst.
Fliessen zu können, was für eine Dimension, was für ein Gefühl muss das sein, sich von einer Quelle in den Bergen bis zum Meer ausstrecken zu können. Warum musste ich nur als ein Individuum in diese Welt kommen, als eins von diesen Krabbeltieren und dann auch noch gerade als Mensch? Desto länger ich lebe umso öfters bin ich des Menschseins überdrüssig und ich beneide schon fast jeden Stein am Wegrand um seine Wesensart.
Ich beobachte mich und meine Artgenossen,
wie wir mit wenig Achtsamkeit und ungelenk in diesem Wunderwerk Welt herumtrampeln, uns bemühen alles auf den Kopf zu stellen, um dann doch wenig zu begreifen. Nur schon dass wir alles begrifflich machen wollen, sprich durch unsere Hirnmühle mahlen, ist zum weinen. Schlussendlich biegen wir die Dinge so zurecht, dass sie so ausschauen wie wir wollen dass sie ausschauen.
Kann niemand nachvollziehen, wie gerne ich diese pervertierte Lebensform verlassen, und lieber in das Wesen von ein paar tausend Tonnen Granit im Gotthardmassiv ziehen würde? Oder ist hier noch jemand wirklich aus Überzeugung Mensch?
Bist Du jetzt verunsichert oder gar traurig? Dann lese das Essay von J.P.Sartre: „Ist der Existenzialismus ein Humanismus ?“ …magst Du nicht? ok.
Die Antwort von Sartre ist: Ja, aber.
Und der Kernsatz von dem Essay in etwa: Eigentlich bist Du nichts. Falls Du Trotzkopf dennoch was sein willst, musst Du das selber herausfinden und das bist Du dann in etwa.
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