Dürrenmatt, Dürrenmatt, Dürrenmatt…

da sprintete grad vorhin der pierroz an meinem schreibpult vorbei, schmeisst mir ein zerfleddertes blatt papier auf den schreibtisch…begleitet von exakt zwei worten: „bring das“. …und schon ist er wieder weg. war er’s überhaupt?

„dürrenmatt, dürrenmatt, dürrenmatt“ steht da…

ohne den friedrich geht es nicht: mir nicht, dir nicht, der schweiz nicht, also nirgends.

als kleiner junge habe ich sein spiel „die physiker“ an unserem kleinen schwarzweiss-fernseher zum erstenmal gesehen und natürlich auch „der besuch der alten dame“.
der ausspruch von der zerschlissenen rachegöttin: „ich zieh immer die notbremse“ trug ich seither wie einen schlüssel zur freiheit bei mir und mehr als einmal habe ich ihn auch gebraucht.

erst spät habe ich seine prosawerke entdeckt. letzhin fand ich in der von mir so geschätzten recyclingsammelstelle, hier im heimischen „güllen“, ein frühwerk von ihm: „die stadt“ prosa I-IV (1958 peter schifferli, verlags-ag.“die arche“ zürich). zehn prosaische perlen, entstanden zwischen 1943 und 1946 wie er im nachwort selber schreibt. in diesem nachwort steht folgendes geschrieben:
„diese prosa ist nicht als versuch zu werten, irgendwelche geschichten zu erzählen, sondern als ein notwendiger versuch, mit sich selbst etwas auszufechten, oder, wie ich vielleicht besser,nachträglich, sage, einen kampf zu führen, der nur dann einen sinn haben kann wenn man ihn verlor.“

…in diesen worten ist treffend der geschmack auch meines tuns und nichtlassens umschrieben.

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