Archiv ‘Gespräche’ Kategorie

Der Mann im gelben Kleid

© Roman Maeder // Der Mann im gelben Kleid

Susann Klossek und Benedikt Maria Kramer haben kürzlich unter dem Titel „Der Mann im gelben Kleid“ ein freches Stück Literatur in Form eines lyrischen Dialogs veröffentlicht. Wir waren nun unsererseits frech genug, ihnen per Mail zu ihrer Schreibe ein paar Fragen zu stellen. Sie haben unabhängig voneinander uns ihre Antworten zugesandt.

 

Vitaltransformer: In Eurer Schreibe kommt viel Widerwillen zum Ausdruck: Wogegen kämpft Ihr an und wofür setzt Ihr Euch ein?

Susann Klossek: Gegen die Dummheit.

Benedikt Maria Kramer: Ist das politisch gemeint? Aber ja, ich hab zu kämpfen. Nicht unbedingt mit gesellschaftlichen Normen und Mustern, dafür umso mehr mit mir selbst. Also Kramer gegen Kramer. Ha! Vielleicht sind es Dämonen oder nur Selbstmitleid, wer weiß. Die Hoffnung: Wer gegen sich selbst kämpft, kann mit sich auch wieder Frieden schließen.

VT: Ihr habt da einen nicht geringen Anteil an Eros, Sex und Porno in Eurer Lyrik…

Anna & Stoffner, Falsch, Frässi, Du und Ich

anna & stoffner © vitaltransformerAnna & Soffner und Küenzi taufen ihr Album „Falsch“ im Helsinkiklub // Nov. 2016

Sowas habe ich noch nie erlebt, dass ein Konzertpublikum zwischen Unterhaltung und Kunst wählen durfte und was mich dann noch mehr verblüfft hat: Das Publikum wollte Kunst!
Was die Band dann spielte war kurz zusammengefasst: Einfach wirklich grosse Klasse.

Die Band hat im Vergleich zu ihren letzten Auftritten noch einmal einen Gang höher geschaltet, spielt noch energetischer und kompakter, in Verbindung mit einer verblüffenden Leichte und kristallklarer Transparenz. Mit einer ungemeinen Frische und Authentizität legten sie los, es war ein lustvolles Liebesspiel musikalischer Synergien, ehrlich gesagt, die reinste Freude.
Sehr locker, gutgelaunt…

Kata: Schreck aller Kulturredaktionen

© david morrison repueloe kereszt kataKata spricht über Lyrik, Ausstellungen, den Kulturjournalismus und die Kunstkritik.

„Zum grossen Ärgernis der Redaktoren habe ich meine lyrische Sprache als Werkzeug für Kunstkritik verwendet. Sie konnten nicht einmal die Rechtschreibung korrigieren, weil sie von der Materie keine Ahnung hatten.

In einer kleinen Galerie hatte eine Frau ausgestellt und es war eine super Ausstellung…

Schlachtpläne zu Friedensanleihen

Scum "Wunderkerzen" (Ausschnitt)

Scum „Wunderkerzen“ (Ausschnitt)

Die Galerie Streetart.Limited in Baden (CH) zeigt Arbeiten von Neon, Soniconer und Scum

Alle drei hier ausstellenden Künstler betonen, dass sie als authentische Individuen wahrgenommen werden wollen und keineswegs gewillt seien sich in eine Kultur einzufügen, die sie im Grundsatz ablehnten.
Auch nach dreissig Jahren Graffiti ist ihre Art und ihre Identität eine Kampfansage gegen die Systeme.

Neon Letter Skulptur

Neon Letter Skulptur

Besonders Neon (seit der 90zger Jahre in Berlin lebend) betont mehrfach, er wolle sich nirgends anbiedern, überhaupt halte er sich raus wo er nur könne, weil er mit dem was da ablaufe überhaupt nicht einverstanden sei. Als ich ihn frug was sich denn in der Zeit, wo er aktiv als Stilwriter arbeite verändert habe meint er: „Die Dinge sind schnelllebiger, oberflächlicher und belangloser geworden, es sind sehr viele Marktschreier unterwegs.“
Neon baut seine Arbeiten…

Schriftsteller R.Güntensperger im Gespräch

Gib mir ein wenig Ruhe…

vitaltransformer-schriftsteller
Durch das Schreiben wird man etwas los, was dann nicht permanent in einem „umäfuhrwerchet“. So hat man dann Zeit für sich, um einfach da zu sein. Denn gerade dort wo das Leben noch nicht Sprache geworden ist, da lernt man sich kennen. Man kann durch das Schreiben zu mehr innerer Ruhe kommen.
Automatisch sammelt sich Input an…