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Vitaltransformer DJ Die Maus: Human Race und Hiprapjungledup

Wortspiele waren typisch für Remo Andres „Die Maus“.
Der Songtitel „Human Race“ kann in zwei verschiedene Richtungen weisen: dahin wo es um die Frage nach der Menschlichkeit unserer Art geht, oder dorthin, wo es um einen Wettsteit, ein Menschen-Rennen geht.

Remo fragt in diesem Song die Menschen nach ihrer Ausrichtung und beschwört sie, ihre Energien doch in humane, in lebenszugewandte Dinge hin zu transformieren.
Eben, Vitaltransformer, war auch eine seiner Wortschöpfungen, die uns, der Künstlergruppe, damals anfangs der neunziger Jahre den Namen gab.

Remo hatte seine liebe Mühe mit den, nach bürgerlichem Mief stinkenden Zürcher Stadtaffen. Er begann, wo auch immer möglich, seine Welt so zu gestalten wie es ihm gefiel.
Das Malen und Gestalten, Partys, Platten auflegen, die Musik, das war sein „Human Space“.

Der Song kam damals auf einer Single namens „Don’t look like shit“ heraus, die Drummer-Fish 1999 unter dem Label Vitaltransformer produzierte.
Darauf ist auch Patrick Bocco“Der Pan“ zu hören, der wie Remo Andres „Die Maus“ Vitaltransformer war. Beide sind dieses Jahr gestorben.
Sie bleiben in unserer Erinnerung als streitbare Mitmusiker, reich und stark im kreativen Moment.

Vitaltransformer Instrumental

wie immer frisch ab presse, bunt und mit tiefgündigem wortkonstrukt verzieret. um deren volle wirkung  zu ermöglichen, wird die ganze mär  hier ohne zeitraster nochmals abgedruckt.

Aus der einen Regung, dessen Kern, jenem Anziehungspunkt, der sich verdichtenden Masse, in einem Sog; diesen hohen Wellengang hindurch, meinen Urtrieb umschmeichelnd, in sich verschmelzend.

Ohne Erklärung, ohne Hinweis, ohne Schrift; aus sich selbst, mich zeugend, mit Wurzel und Hoden, die Grundfrage hinwegfegend, einfach so.

Das eine Spiel sucht Seinesgleiche, Sinnliche und Verliebte.Ich gebe mich hin, ich folge nach, schenke ein und aus, trinke und spritze, schiesse meinen losen Haufen in den Strom des Ganzen. Mit all meinen Tränen; Tränen der Wut, der Verzweiflung und der Freude.

Kabelsalat

 

da war ich doch letzthin froh, als ich diese skizze wieder fand, wo ich für einen kollegen einen hammondpart aufnahm.

kabelsalat

mit der einen hand den griff in die kabelkiste, in der anderen dieses hilfreiche schaltdiagram und sofort ist da wieder dieses originale signal, mit viel rauschen und wenig pegel, für das einer sonst viel zeit sinnlos vertrödelt und mancher klangforscher bis zum augenblick X, nur auf ein „vielleicht“ hoffen darf.

 

Böse Musik im kommenden Pierroz-Album

Pierroz Vitaltransformer Punktroubadour

Mitte Februar 2015 erscheint die neue CD von Pierroz – ein Werk voller hintergründiger Lyrik, vorwiegend auf Mundart, wohltuend pessimistischer Popmusik und seltsamer Stimmungen.

Pierroz ist die Einmann-Band des existenzialistischen Allround-Künstler gleichen Namens. Er sitzt in seiner kleinen Dachkammer in der Nähe von Zürich, bekocht Gäste mit gut gesalzener Vegikost und liest Bücher von Goethe, Hoffmannsthal oder Klaus Mann.

Pierroz Album »Finissage« 2015 Track »Am Schluss«
Pierroz Vitaltransformer Album Finissage 2015

Vor allem aber schreibt er radikale, verschroben-verletzliche Lyrics und vertont diese im Alleingang mit all seinen Instrumenten mal luftig, mal bockig, abseits des Mainstreams, aber immer interessant im Gehörgang. (Mike Merlot)

Service Public: Pierroz bei Vitaltransformer