gerade vorhin musste ich wieder eine dieser blattwanzen, die hier bei fröhlichem flugwetter zum geöffneten bürofenster hereinfliegen, per eilbeschluss, mit einigem wedeln und fuchteln, hinaus in den offenen, freieren raum spedieren. es ist eine dieser wanzen, die da mehrmals auch über die bildfläche unseres vitaltransformer-musikvideos krabbelt.
ist dieser käfer ein wink richtung frank kafka und seinen roman „die verwandlung“, das sinnbild für ein albtraumartiges endspiel?
um ein finale geht es ganz klar in dem video von pierroz’s lied „am schluss“. so ziehen einzelne bildfetzen eines lebens in bruchstückhaften sequenzen am zuschauer vorbei. eine art schrotthaufen ist es, lückenhaft, zerrissen und unansehnlich, wie das meiste, das von uns zurückbleibt, wenn wir als hauptdarsteller von der bühne entfernt werden.
doch dann kann es vorkommen, dass an einem sonnigen wintertag, so eine an sich harmlose wanze als erinnerungsträger einem ins büro hereinfliegt und einen vergangenen akt einer totgeglaubten vorstellung ins leben zurückruft. nur kurz, für ein paar runden, mit gebrumm und einigen frontalkollisionen an der fensterscheibe und doch ganz real, alle zarten und wüsten empfindungen heraufbeschwörend.
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Danke Anonymous