Vergangenen Freitag in Stäfa an der Zürcher Goldküste: Im Kulturkarussell Rössli lieferte die Folk-Musikerin Adaya mit Band ihren ersten Gig dieses Jahres ab.
Adaya hat einen neuen Drummer, die Band ist wieder komplett. Der Neue entwickelt mit gutem Geschmack Rhythmen, die Adaya’s filigrane Soundgewebe mit noch mehr Energie, Dramatik und emotionaler Ausdruckskraft auflädt. Zudem bringt er so ne Art schwerelos dahinfliegenden Trance-Flow rein.
Der an sich folkige Sound der Band hat durch Drummer Frederik nun einen modernen, jazzigen Anstrich. Der verbindet sich prima mit dem stilistisch ähnlich gearteten Spiel von Theo, dem E-Bassisten. Das bringt musikalische Frische, und ich spüre da noch viel Potential, das darauf drängt frei gesetzt, in knackige Arrangements gegossen zu werden. Sie seien intensiv an der Arbeit, verriet mir Bandleaderin Adaya.
Nebst Songs vom aktuellen Album »No Land«, spielte Adaya mit ihren Jungs auch ältere sowie neue Nummern. Zum Beispiel den »Dandelion« (Release 17. Februar). War es zu Beginn des Konzerts ein verträumtes Eintauchen, folgten später auch folkig tanzbare Songs. Teils komplex, vielschichtig und gleichzeitig doch stets ungemein zugänglich. Die von Adaya für ihre Quartett-Formation arrangierten Songs sind alleweil überdurchschnittlich gut.
Als Leaderin wirkt Adaya mit ihrer natürlichen Bühnenpräsenz so aufrichtig als auch menschlich nahbar. Ihre Bestimmung in ihrem Leben Musik, vor allem Musik zu machen, Lieder zu schreiben und zu singen und mit eben diesem Rüstzeug ihr Dasein zu meistern, ist stark spürbar. Ihr Ansinnen überzeugt auch, wenn man miterlebt, mit welcher schlichtweg verblüffenden Leichtigkeit sie all ihre Instrumente spielt. Dasselbe gilt für ihr Singen, ihrer Stimme, mit der sie Note für Note genau dorthin setzt, wo sie sie haben will.
Auf gleich hohem Niveau agiert auch Violinist Larsen. Seine Melodieführungen und Improvisationen kann man nicht viel anders als einfach meisterlich bezeichnen. Seine mit viel Grazie gestrichenen Melodiebögen weisen auf ein über die einzelnen Songs hinausreichendes, grosses Werk.
Adayas Gesang und Larsen’s Violine verbünden sich auf zauberhafte Weise zu immer neuen Melodien. Oft hatte ich den Eindruck, es gäbe da noch mehr gesungene Stimmen. Die Band schafft es wirklich, eine gewisse Magie zum Klingen und Schwingen zu bringen, und dann fliesst das ganze auch noch dazu so absolut geschmeidig dahin.
Beeindruckend ist dieser feinstoffliche vielschichtige Sound, den die Band präsentiert. Gegenseitig schaffen sie sich Freiräume. Durch Adaya’s souveräne Spielweisen ihrer Saiteninstrumente, entfaltet sich ein leichtes, gut swingendes Geflecht, das die Rhythmusgruppe in spielerischer Manier mit Energie aufzuladen vermag.
Die Band hat eine sehr gesunde Substanz. Da liegen noch viele Schätze im Verborgenen, die es zu heben gilt. Die Band hat Potenzial, da ist viel kreative Energie. Ich bin gespannt, was da noch alles kommt.
Übrigens: Das Publikum genoss den Abend sichtlich, forderte Zugaben, die die Band gerne nachreichte. – Mit herzlichen Grüssen in den Freundeskreis, Euer D.T.Koller / Fotos: Vitaltransformer
Das Kulturkarrussell Stäfa: Ein schöner Saal, gute Grösse, gut eingespieltes Team, alle sehr gut gelaunt und freundlich, man fühlt sich da sofort zuhause.
Service Public: Adaya Homepage // Adaya bei Echo Kollektiv // Adaya bei Vitaltransformer – Echo Guerilla Tour // Kommende Adaya-Gigs: 24. Februar Verein Kultur Traube, Münsingen / 11. Mai Kulturkoller, Winterthur / 13. Mai Cafe Bar Mokka, Thun / Adaya alle aktuellen Tourdaten // Kulturkarussell Rössli in Stäfa
Ein Kommentar
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