Schriftsteller R.Güntensperger im Gespräch

Gib mir ein wenig Ruhe…

vitaltransformer-schriftsteller
Durch das Schreiben wird man etwas los, was dann nicht permanent in einem “umäfuhrwerchet”. So hat man dann Zeit für sich, um einfach da zu sein. Denn gerade dort wo das Leben noch nicht Sprache geworden ist, da lernt man sich kennen. Man kann durch das Schreiben zu mehr innerer Ruhe kommen.

Automatisch sammelt sich Input an, du wirst beeindruckt und diese Eindrücke zwingen dich, das Erlebte auszudrücken. Sonst bist du nicht ausgeglichen, wenn du alles versuchst runterzuschlucken, wirst du krank…das sagt man doch so ? Bei mir ist das Ausdruck – und Mitteilungsbedürfniss sowieso da, es wäre nicht gut für mich, mir selber so “uf dä Sack z’hocke”.

Wenn ich schreibe, dann bündle ich mein Erlebtes, bring’s auf den Punkt, schaffe es aus mir heraus, gebe es ab, dann ist es da. Somit ist das Beeindruckende wieder umgearbeitet zu einem Ausdruck, und das gibt mir ein wenig Ruhe. In dieser Ruhe ist man am ehesten, was man ist, weil da bleiben die meisten dieser Einbildungen weg, wo man sonst die Sprache dazu verwendet, um sich alles mögliche vorzugaukeln, was man nicht ist.

Link: Placebo, Prosa-Plätschmitu

2 Kommentare

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