Königin der Antike

ZenobiaKleopatra?…nein wir erzählen hier die Geschichte der weitgehend unbekannten Zenobia, Königin von Palmyra.
“Palmyra diese einst blühende Karawanenstadt der nordarabischen Wüste ist heute ein Trümmerfeld des Todes.” Diese leider nur zu wahren Worte schrieb Ivar Lissner in seinem Buch Die Cäsaren: “Macht und Wahn”.
Palmyra war eine an Wasser reiche Oase, das in riesigen unterirdischen Behältern gesammelt wurde. Herrliche Gärten umgaben die Stadt, ihre Blumenpracht war weltberühmt, griechische, römische und orientalische Architektur waren an einem Ort vereint.

Hier kamen per Kamel-Karawanen Waren aus Persien, Südarabien, Indien, ja sogar aus China. Auf dem Markt wurde Seide, Weihrauchkerzen, Elfenbein, Juwelen und Perlen gehandelt. Wir befinden uns jetzt im Jahr 267 nach unserer Zeitrechnung.

Die Könige und Herrscher sind selten eines natürlichen Todes gestorben, das war auch die Art des Schicksals, das Zenobia zur Witwe machte. Ihr Mann wurde ermordet (wahrscheinlich weil er Rom zu mächtig wurde) und der Prinz, ihr Sohn kam an die Macht, der war aber noch entschieden zu jung, um die Regierungsgeschäfte zu erledigen, so übernahm die Mutter das Zepter.

Sie war wie Kleopatra makedonischer Abstammung, vielseitig interessiert, ungewöhnlich intelligent, sprach fliessend Syrisch, Aramäisch, Griechisch und Latein. Militärisch geschult und ehrgeizig, brach sie die Kontrakte mit Rom und überfiel und annektierte Arabien sowie auch Ägypten, wo sie sich häuslich einrichtete.

Das war den Platzhirschen, den Römern dann aber doch zu frech. Nach einem anfänglichen Schulterschluss (der damalige römische Kaiser Aurelian hatte schon genug Ärger mit den Vandalen und Alemannen), griff das römische Heer das Reich dieser sich inzwischen zur Kaiserin gekrönten Herrscherin an.
Viel hätte nicht gefehlt und die Römer wären an Durst und Erschöpfung in der heissen Wüste zugrunde gegangen. Sie erwischten Zenobia mit ihrem Sohn aber gerade noch kurz bevor sie sich in einem Boot über den Euphrat zu den Persern retten wollte.

Der heimgekehrte Römer Aurelian präsentierte Zenobia als Beutestück an seinem Triumphzug durch Rom nebst vielen anderen Attraktionen: 20 Elefanten, 4 Königstiger, 200 der seltensten Tiere aus aller Welt, 1600 Gladiatoren, Reichtümer und Gesandte aus Äthiopien, Arabien. Persien, Indien und China.

Im Gegensatz zu den üblichen “Spielregeln” verfuhr der Kaiser Aurelian sehr milde mit der Gefangenen, schenkte ihr sogar eine Villa in Tivoli, wo jene als Gattin eines Senators das Leben einer braven Gattin führte und noch einige Töchter zur Welt brachte.
Leider wird gerade dieser selten friedvolle und ein wenig romantisch anmutende Schluss dieser Geschichte von den Forschern in ihrem Wahrheitsgehalt angezweifelt.

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